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BVG: Ausfälle, Verspätungen und dichtes Gedränge auf der U5 – Berlins Sorgenkind?

Die BVG bringt täglich zahlreiche Menschen an ihr Ziel. Mit der U-Bahn zur Arbeit, Schule oder in die Kita? Alles kein Problem. Eigentlich.

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u00a9 IMAGO/Ju00fcrgen Ritter

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Intern kriselt es schon seit längerem bei der BVG. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Ausfallstatistiken. Allein bei den U-Bahnen gab es im November fünfmal so viele Ausfälle wie im April. Konkret heißt das: Aus 254 nicht ankommenden Zügen wurden 1331.

Und die Tendenz im Dezember ist steigend. Das merkt man auch als Fahrgast – besonders auf der Linie U5. Ein Erfahrungsbericht.

BVG zu Stoßzeiten völlig überlastet

Die U5 verbindet Ostberlin mit dem Westen. Von Hönow bis zum Hauptbahnhof fährt sie dabei insgesamt 26 Stationen ab. Die Strecke wird von der BVG bis Kaulsdorf-Nord im 5- und bis zur Endstation Hönow im 10-Minuten-Takt befahren.

Das hat in der Vergangenheit auch immer gut geklappt. Natürlich, mal gab es vereinzelte Ausfälle und ab und zu stand man auch etwas dichter gedrängt, doch mittlerweile zeigt sich vor allem zu den Stoßzeiten zwischen 8 und 10 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr ein extremeres Bild.


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Sprinten in die Arbeitsstelle? Im Moment ganz normal

Denn im Moment fallen Bahnen aus, viele Bahnen. Abends nach der Arbeit warten Berlinerinnen und Berliner auch gerne mal 15 Minuten auf ihren Zug. Anschluss-Termine erreichen oder pünktlich zum Abendessen zuhause sein? Das ist im Moment nur mit groß eingerechnetem Zeitpuffer möglich.

Und morgens? Da sieht es noch schlimmer aus. Der Grund: Es gibt einfach keinen Platz. In einer Zeit, in der die Corona-Zahlen wieder steigen, aber kaum einer Maske trägt, kuschelt man mit den anderen Fahrgästen. Angst vor Körperkontakt darf man hier nicht haben. Ab der Haltestelle „Frankfurter Allee“ ist für viele dann gar kein Einsteigen mehr möglich und man muss auf die nächste Bahn – wann auch immer sie kommt – warten.

BVG spricht von 98-prozentiger Pünktlichkeit

Die BVG sieht die Situation offenbar nicht so dramatisch. Auf Anfrage von BERLIN LIVE heißt es: „Wir freuen uns insgesamt, dass wir nach den Pandemie-Jahren inzwischen wieder die Fahrgastzahlen aus der Zeit davor erreichen können. Das heißt auch, dass es zu bestimmten Stoßzeiten bei einzelnen Fahrten voller als in den letzten Jahren werden kann.“

Der Sprecher fügt hinzu: „Die Pünktlichkeits- und Zuverlässigkeitswerte der U5 liegen bei jeweils über 98 Prozent (im Durchschnitt dieses Jahres).“ Doch davon bekommt man als Kunde derzeit wenig mit.


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Aus Sicht der BVG sind „Situationen, in denen Fahrgäste auf die nächste Fahrt warten müssen, selten.“ Dies komme lediglich in besonderen Zeiten vor, beispielsweise bei einsetzendem Schneefall oder Eisglätte. Doch beides ist nun schon länger nicht mehr der Fall. Eine Verbesserung hat sich seitdem dennoch nicht eingestellt.

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