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BVG-Streik sorgt für Unmut bei den Berlinern – „Absolut dumm“

Der bereits fünfte BVB-Streik in diesem Jahr! Was denken die Berliner und wie kommen sie jetzt von A nach B? BERLIN LIVE hat nachgefragt.

© IMAGO/Bernd Friedel

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Wir sprachen mit BVG Bewerber Jeffrey der uns von seinem Versuch Busfahrer zu werden erzählt und was ihn davon abhielt.

Es ist bereits der fünfte BVG-Streik in diesem Jahr! Wieder einmal stehen die gelben Busse und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe still und das gleich 48 Stunden lang. Die Menschen in Berlin haben sich bereits daran gewöhnt – oder nicht?

BERLIN LIVE hat sich kurz vor dem Streik an der Friedrichstraße in Berlin-Mitte umgehört, was die Menschen hier vom erneuten Ausstand halten. Kippt die Stimmung? Steht man auf der Seite der Streikenden?

Wieder BVG-Streik: Das sagen die Berliner

Zu Beginn schien ein Großteil der Menschen in der Hauptstadt noch Verständnis für die Forderungen im Tarifstreit für die Mitarbeiter der BVG zu haben. Außerdem scheint man in Berlin Streiks und nicht-fahrende Busse und Bahnen eigentlich gewöhnt zu sein. Doch nach zwei Monaten und fünf Streiks könnte das Ganze den Fahrgästen vielleicht doch auf die Nerven gehen.


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Und das tut es auch. Die meisten Menschen, die wir vor dem S- und U-Bahnhof Friedrichstraße an diesem Tag antreffen, sind alles andere als begeistert. „Absolut dumm. Ich komme gar nicht mehr hinterher“, ärgert sich Emma (18). Denn sie hat trotz BVG-Streiks Anwesenheitspflicht in der Schule. „Wie ich hinkomme, ist egal. Hauptsache, ich bin da.“

Ahmad (35) findet den BVG-Streik „ziemlich nervig“. Und das sieht auch der nächste Befragte so. „Definitiv doof, die Leute müssen zur Arbeit, so wie wir auch“, erzählt uns Till (34), der beruflich in Berlin ist. Er entscheidet sich aber dafür, das Ganze entspannt zu sehen, den Scooter zu nehmen oder zu Fuß zu gehen. „Man muss das Leben nehmen, wie es kommt und das Beste daraus machen.“

Wie sonst von A nach B kommen?

Emmas Wahl fällt an den Streiktagen auf Uber und die S-Bahn. Eine Studentin, die unerkannt bleiben will, „muss zur Uni und das ist ziemlich weit weg, aber dann laufe ich ein bisschen mehr und fahre mehr S-Bahn.“ Sie befürwortet den Streik. „Gewerkschaftsstreiks unterstütze ich immer. Ich finde, Streikrecht macht Sinn – sie wollen ja keine Milliardäre werden.“ Dass es auch sie trifft, ist für die Studentin kein Problem.


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Ihre Freundin sieht das Ganze zwiegespalten: „Für mich persönlich ist es okay. Aber meine Oma kommt gar nicht zur Arbeit und muss ihre Stunden umlegen aufs Wochenende. Es ist kompliziert.“ So oder so müssen die Berliner und all diejenigen, die an diesen beiden Streiktagen hier unterwegs sind, auf U- und Straßenbahn sowie auf die BVG-Busse verzichten. Ob es das letzte Mal in diesem Jahr sein wird, bleibt abzuwarten.