Für die Fahrgäste der BVG ist die Fahrt mit den Berliner Öffis oft eine Geduldsprobe. Verspätungen und Ausfälle bestimmen den Alltag. Vor allem die Tram stellt die Berliner immer wieder vor Herausforderungen, wen sie im Schneckentempo über Berlins Schienen schleicht.
Doch wer ist schuld an der verzwickten Lage? Neue Zahlen des Senats geben jetzt Aufschluss und zeigen unglaubliches – denn an der BVG liegt es nicht!
BVG steht im Stau: Ampelschaltung außer Betrieb
Langes Stehen vor den Ampeln und scheinbar unendliches Warten auf die Weiterfahrt. Für Fahrgäste und Fahrer der Berliner Trams ist das der Alltag. Hier verlieren sie nicht nur wichtige Lebenszeit, sondern auch Nerven. Schuld daran ist nicht etwa die BVG, sondern in vielen Fällen die Ampelschaltung, wie eine Anfrage der Grünen an den Senat jetzt zeigt.
Eigentlich sollten die Trams und Busse der BVG an Ampeln Vorrang haben, doch das ist nicht immer so. 1.030 Lichtsignalanlagen sind derzeit mit einer Schaltung zur ÖPNV-Beeinflussung ausgestattet, bei 72 von ihnen ist dieser Mechanismus außer Betrieb. Das geht aus der Anfrage hervor, die der „Berliner Zeitung“ vorliegt.
+++ Clubs in Berlin: Keine Lust mehr auf den Berghain-Darkroom? Hier gibt es Alternativen +++
Die Gründe für den Ausfall sind ziemlich unterschiedlich. So lohnt sich eine Umprogrammierung der Ampeln, etwa bei Baustellen und Gleisschäden, oftmals nicht und auch der Fachkräftemangel sorgt für Probleme, wie die Staatssekretärin Britta Behrendt mitteilte.
BVG-Zahlen zeigen: Tram ist langsamer als der Bus
Ausgerechnet bei zwei der wichtigsten Straßenbahnstrecken Berlins, der M4 und M5, ist die tramfreundliche Ampelschaltung außer Betrieb. Grund hierfür ist eine veraltete Hardware. Zumindest auf der Strecke der M4 sei aber geplant, die Anlage zu modernisieren.
Damit die BVG endlich pünktlicher wird, braucht es dringend funktionierende Vorrangschaltungen für Bus und Tram. Das sieht auch Oda Hassepaß von den Grünen so, die die Anfrage gestellt hat. „Ziele zu erreichen, ohne die entsprechenden Maßnahmen umzusetzen, funktioniert nicht“, so Hassepaß.
Mehr Neues aus Berlin:
Momentan scheint das jedoch noch nicht zu funktionieren. Die Tram ist in den vergangenen Jahren eher langsamer als schneller geworden. Das wirkt sich natürlich auch auf ihre Pünktlichkeit aus. Bislang sind nur 86,8 Prozent aller Straßenbahnfahrten pünktlich am Ziel, wie aus internen Unterlagen der BVG, die der Berliner Zeitung vorliegen, hervorging. Das ist schlechter als bei BVG-Bussen. Hier liegt die Pünklichkeit bei 88,2 Prozent.