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BVG plant neue Tram-Strecke! Doch jetzt regt sich heftiger Widerstand

Tausende Berliner nutzen die Busse und Bahnen der BVG täglich. Dennoch gibt es jetzt Unmut wegen dieser neuen Tram-Strecke.

© imago/photothek

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

In Berlin fahren jeden Tag tausende Fahrgäste mit dem ÖPNV. Neben der S-Bahn sind es vor allem die Busse und Bahnen der BVG, mit denen die Menschen in der Hauptstadt unterwegs sind.

Um das Streckennetz bei der BVG weiter auszubauen, würde Berlin im Norden der Hauptstadt gerne eine neue Tram-Strecke bauen. Laut den ersten Planungen würde diese dann vom Pasedagplatz in Weißensee über die Rennbahnstraße und die Romain-Rolland-Straße bis nach Heinersdorf führen. Doch nun regt sich Widerstand gegen das neue Projekt.

Diese Pläne für einen neue Tram-Strecke der BVG sorgen in Berlin für Kritik

Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, sollen Kleingartenpächter aus Pankow eine Petition gegen die aktuellen Pläne beim Abgeordnetenhaus eingereicht haben. Da sie von der neuen Tram-Strecke der BVG direkt betroffen wären, fordern sie nun eine Neuplanung.

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„Die Kleingartenanlage (KGA) besteht seit Jahrzehnten und wird von über 100 Pächterinnen und Pächtern genutzt“, erklärte Holger Protzek von der Kolonie „Feuchter Winkel Ost“ gegenüber dem Blatt. Der Pächter beklagt, dass die neue Trassenführung „direkt durch die traditionsreiche Kleingartenanlage verlaufen“ und somit ein Teil der Anlage „zerstört würde.

„Wildtiere nehmen dort Zuflucht! Aber Hauptsache man baut eine Betonwüste“

Auch auf Reddit sorgt die neue Tram-Strecke der BVG für große Aufregung. Allerdings sind die Meinungen hier zweigeteilt. Nicht jeder User steht auf der Seite der Kleingartenpächter. Während sich die Befürworter der KGA vor allem für die Natur in der Großstadt stark machen, wollen die Gegener eine verbesserte Infrastruktur für Berlin.

„Keiner bedenkt, wie wichtig Kleingartenanlagen für das Ökosystem dieser Stadt sind“, heißt es hier. „Wildtiere nehmen dort Zuflucht! Aber Hauptsache man baut eine Betonwüste.“ Ein anderer User ergänzt: „Mehr Bahn heißt ja, dass weniger Autos fahren müssen. Lass also die Kleingärten in Ruhe und setzt die Bahn einfach auf die Straße.“

Für die Befürworter der Straßenbahn steht allerdings fest, dass eine KGA nur eine temporäre Daseinsberechtigung haben sollte. „So sehr ich es verstehe wie emotional aufgeladen das Thema für Kleingärtner ist“, erklärte ein User auf Reddit. „Die Kolonie ist fünf Minuten mit dem Fahrrad vom S-Bahn-Ring entfernt. Dass diese Premiumlage nicht unendlich lange erhalten bleibt, sollte nicht überraschen.“


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Ein anderer Nutzer ergänzt: „Ich persönlich finde Kleingärten auch schön und sehr wichtig für die Erholung, aber der Gemeinnutzen einer Straßenbahnstrecke ist mit Sicherheit um einiges höher“, schreibt ein User. „Zudem soll ja wohl auch nicht die komplette Anlage „platt gemacht“ werden, sondern nur ein schmalerer Streifen.“

Angesichts dieser heißen Diskussion um die Kleingartenanlage und die neue Tram-Strecke der BVG, dürfte es wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis die Planungen in Berlin so richtig Fahrt aufnehmen werden. Ob die KGA mit ihren Argumenten am Ende als Sieger vom Platz geht, scheint aber mehr als fraglich zu sein. Schließlich geht es hier ja nun wirklich nur um einen Teil-Abriss.

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