Kommt jetzt Bewegung in die Sache? In den Stationen der Berliner U-Bahnen kommt es immer wieder zu Verbrechen und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Kein Wunder, dass vehement gefordert wird, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um der Lage Herr zu werden. Doch welche das sind – darüber ist man sich alles andere als einig.
Zuletzt wurde über die Installation von Drehkreuzen an den Eingängen zu den Bahnsteigen diskutiert. Touristen kennen diese bereits aus Städten wie Paris oder New York. Es gibt viel Für und Wider zu dem Thema – jetzt schaltet sich auch die Polizei ein.
Steht die BVG vor einer massiven Investition?
Am Rande eines Termins in der BVG-Linie U8 kam auch Markus van Stegen als Leiter der Polizeidirektion 5 zu Wort. Die Linie fährt von der Hermannstraße in Neukölln über Kreuzberg bis in den Berliner Norden – und gerät immer wieder durch Drogenhandel und Gewalt in die Schlagzeilen.
+++ U-Bahn Berlin: Raub am Bahnhof Gesundbrunnen – Verdächtige nach Fahndung identifiziert +++
„Wir zeigen jetzt schon viel Präsenz“, erläuterte van Stegen. Trotzdem soll es immer noch viele Probleme geben. Der Einsatz von Zivilstreifen gehört zu den neuen Konzepten der Polizei – doch das könnte womöglich nicht ausreichen. Daher stehe man neuen Ideen offen gegenüber: „Dazu gehören Drehkreuze und andere Formen der Zugangskontrolle.“
Einführung würde teuer und aufwendig werden
Vom Denkmalschutz alter Bahnhöfe bis zu der Erreichbarkeit der Stationen mit Kinderwagen steht dem Projekt Drehkreuz aber noch einiges im Weg – unter anderem der Preis. „Sperren an Bahnhöfen würden Hunderte Millionen Euro kosten und die BVG jahrzehntelang zusätzlich beschäftigen“, kritisierte Kristian Ronneburg (Linke) das Vorhaben.
Ob die BVG solche Barrieren einsetzen wird, ist zurzeit also noch völlig unklar. Möglich ist auch ein Pilotprojekt auf einer oder zwei Strecken. Die Sicherheitsbehörden würden sich über die Unterstützung aber wohl freuen.