Die BVG bringt jeden Tag tausende Berliner von A nach B. Denn in der Hauptstadt betreibt das Unternehmen Fähren, Trams, Busse und neun U-Bahn-Linien. Die decken schon eine Menge des Stadtgebiets ab – aber einige Ecken sind dennoch nicht gut angebunden.
Daher plant man zurzeit, die Linie U8 nach Norden hin auszubauen. Vor allem das Märkische Viertel soll davon profitieren. Doch ist die U-Bahn wirklich das probate Mittel der Wahl? Ein Experte legt nun gegenüber BERLIN LIVE Widerspruch ein.
BVG: Wie kann die Anbindung gelingen?
Jens Wieseke ist Vorsitzender des Berliner Fahrgastverbandes IGEB. „Ich bezweifle, dass es Einsparungen beim Busverkehr geben wird, wenn man diese U-Bahn-Linie baut“, erklärt er seine Sicht auf die Dinge. Im Verein seien die Meinungen hingegen geteilt: Einige befürworten den Ausbau der U8, andere sehen die Vorteile für die Fahrgäste der BVG eher begrenzt.
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„Der eigentliche Einzugsbereich in 300 bis 400 Metern um den U-Bahnhof ist ja doch nicht so groß. Das ist im Norden anders als beispielsweise in der Gropiusstadt, wo es diese Einzugsbereiche gibt. Das ist dort deutlich besser gelöst“, fügt der Experte im Gespräch mit BERLIN LIVE. Vielmehr sollte man im Märkischen Viertel bei den Buslinien ansetzen.
Straße statt Tunnel?
Es sei nämlich zielführender, Buslinien einzusparen, findet Wieseke: „Den Expressbus würde ich ersetzen durch die Straßenbahnlinie aus dem Ostteil, weil das auch gleichzeitig eine Verquickung mit der wiederaufzubauenden Heidekrautbahn und dem nördlichen Pankow gibt.“
„Es sollte genau nach der Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Es sollte auch geprüft werden, ob man die U8 unter dem Waidmannsluster Damm baut, dann könnte man auch Buslinien einsparen, um wenigstens zum neuen Regionalbahnhof zu kommen“, zeigt Wieseke gegenüber BERLIN LIVE eine alternative Möglichkeit auf.