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EM in Berlin: Umleitung für Radfahrer im Tiergarten – aber beim „Erholungsradeln“ hält sich niemand dran

Während der EM in Berlin herrscht im Tiergarten ein ziemlich buntes Treiben. Vor allem Spieltagen kommt es vor Anstoß zu einem großen Gedränge.

EM in Berlin
© Felix Grimm

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die EM in Berlin befindet sich in der heißen Phase. Lediglich vier Teams haben noch eine Chance auf den Titel. Wenn ab Dienstag (9. Juli) die Mannschaften von Spanien, Frankreich, England und den Niederlanden um den Einzug ins Finale kämpfen, dürften auch im Tiergarten wieder ziemlich viele Menschen unterwegs sein.

Um die Besucher der Berliner Fanmeile am Brandenburger Tor mit den regulären Radfahrern und Fußgängern im Tiergarten unter einen Hut zu kriegen, wurde im Vorfeld der Europameisterschaft eine Umleitung für Fahrradfahrer eingerichtet. Diese führt unter anderem vom Tiergartentunnel bis zum Schloss Bellevue.

Wegen der EM in Berlin gibt es eine Radfahrer-Umleitung im Tiergarten

Nachdem es hier an Spieltagen bisweilen ziemlich chaotisch zur Sache ging, sich Touristen dicht gedrängt unter zahlreichen Radfahrern bewegten, wurden die beiden Wege auf dieser Strecke einer bestimmten Richtung zugeordnet.

EM in Berlin
Anlässlich der EM in Berlin ist im Tiergarten eine Umleitung für Radfahrer eingerichtet worden. Credit:Felix Grimm

Für die Menschen, die am Tiergartentunnel durch die Parkanlage radeln wollen, herrscht seitdem ein striktes Rechtsfahrgebot. Der linke Weg auf der gleichen Strecke ist aktuell für die entgegenkommende Richtung reserviert.

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Trotzdem ist es in den vergangenen Wochen immer wieder vorgekommen, dass sich Radfahrer nicht an die vorgebebene Richtung halten. Schlimmer noch – auch E-Scooter nutzen die Wege, obwohl für diese schon vor der EM ein striktes Fahrverbot im Tiergarten gilt. Dies musste im März auch TV-Moderator Jan Böhmermann erfahren, als er hier fürs Fahren mit einem E-Scooter ein Knöllchen bekam.

„Rücksichtsvolles und entspanntes „Erholungsradeln“ sollte daher gerade in Grünanlagen zu beachten sein“

Auf Nachfrage von BERLIN LIVE bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport hieß es seitens der Projektgruppe „UEFA EURO 2024“, dass „Wege in Grünanlagen grundsätzlich keine Radverkehrsanlagen“ seien – selbst dann, „wenn auf ihnen Radfahren erlaubt ist“.

„Fußgänger und Radfahrer benutzen diese Wege gemeinsam. Fußgänger haben auf allen Wegen in Grünanlagen stets Vorrang, dies sagt auch die Beschilderung aus. Gegenüber den Radfahrenden sind sie die „schwächeren“ Benutzer. Rücksichtsvolles und entspanntes „Erholungsradeln“ sollte daher gerade in Grünanlagen zu beachten sein“, so die Senatsverwaltung für Inneres und Sport gegenüber BERLIN LIVE.

Im Tiergarten haben Fußgänger stets Vorrang

Obwohl die zuständige Projektgruppe der Senatsverwaltung für Inneres und Sport erklärte, dass „die Veranstalter Kulturprojekte Berlin und deren Dienstleister in regelmäßigen Abständen Kontrollen und bei Bedarf Nachjustierungen durchführen würden“, so ist hiervon in den letzten Wochen herzlich wenig zu sehen gewesen.

Immer wieder sieht man Radfahrer, die auf besagter Strecke in beide Richtungen fahren und die Beschilderung ignorieren. Immer wieder stößt man auf abgestellte E-Scooter mitten in der Grünanlage. Auf Nachfrage, ob die Strecke regelmäßig kontrolliert würde, hieß es seitens der Projektgruppe: „Uns liegen zu möglichen Kontrollen keine Informationen seitens des allgemeinen Ordnungsdienstes (AOD) des Bezirks Mitte vor“.


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Angesichts der vielen Menschen, die sich an Spieltagen (vor allem vor nach den Spielen) im Tiergarten bewegen, kann man nur hoffen, dass es an den restlichen Turniertagen zu keinen größeren Unfällen kommt.