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U-Bahn Berlin: Fahrgäste im Ausgangs-Chaos verloren – reagiert jetzt die BVG?

In den Bahnhöfen der U-Bahn Berlin kann man schnell verloren gehen, denn es gibt zu wenig Schilder und zu viele Ausgänge. Könnte sich das ändern?

U-Bahn Berlin
© imago/Jochen Tack

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die Bahnhöfe der U-Bahn Berlin sind groß. Ob am Bahnhof Zoo, am Alexanderplatz oder an der Haltestelle Stadtmitte – überall gibt es zahlreiche Ausgänge, die einen an den unterschiedlichsten Stellen wieder ans Tageslicht bringen.

Das ist wirklich unübersichtlich, finden viele Hauptstädter. Gerade wer an einem Bahnhof aussteigt, an dem er vorher noch nie war, kann schnell mal unnötige Wege laufen. Auf Reddit hat ein Berliner jetzt einen Vorschlag gemacht, wie man das Wegeleitsystem verbessern könnte. Doch die BVG will davon nichts wissen.

Ruhrbahn in Essen macht es der U-Bahn Berlin vor

Japan und Korea machen es vor: Neben Landmarken wie wichtigen Gebäuden und Straßen finden sich auf den Schildern in den U-Bahnhöfen, die zum Ausgang führen sollen, auch Nummern. Dadurch fällt die Orientierung viel leichter und auch Treffpunkte mit Freunden können sehr viel schneller gefunden werden.

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Auch in Deutschland wurde dieses System schon übernommen, zum Beispiel bei der Ruhrbahn in Essen. „Hier sind Ausgänge jedoch nicht nummeriert, sondern alphabetisch gekennzeichnet“, erklärt Simone Klose, Sprecherin des Unternehmens, gegenüber BERLIN LIVE. Die Buchstaben finden sich auf Hinweisschildern auf den Bahnsteigen aber auch an den jeweiligen Ausgängen. „Dieses Leitsystem bietet unseren Fahrgästen Orientierung und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.“

BVG geht ganz eigenen Weg

Bei der U-Bahn Berlin sieht man für dieses Leitsystem allerdings keine Notwendigkeit. Zwar sind die Ausgänge auch hier alphabetisch sortiert, doch das wissen aufgrund schlechter Beschilderung nur wenige. BVG-Sprecher Markus Falkner erklärt: „Die entsprechenden Standortpläne hängen an den Ein- und Ausgängen aller Bahnhöfe sowie auf vielen Stationen zusätzlich in den Infovitrinen.“


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Erst wer darauf schaut – und quasi schon vor dem Ausgang steht – kann die Buchstaben sehen. Zumindest in unserer Redaktion sind diese aber noch keinem aufgefallen. Ob das daran liegt, dass sie zu leicht übersehbar sind oder daran, dass die Bahnhöfe „aus Nachhaltigkeitsgründen schrittweise aufgerüstet“ werden, ist unklar.

Wer mag, kann an den Haltestellen Adenauerplatz und Halemweg (beide U7) sowie Gesundbrunnen (U8) einmal die Augen offenhalten. Dort sollen die Schilder bereits hängen.

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