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Berghain-Gänger in der Kritik: So sollen sie Hunde gefährden

In Friedrichshain herrscht Unruhe bei den Hundebesitzern. Berghain-Gänger gefährden ihre Hunde. Ein Vierbeiner wurde bereits zum Opfer.

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Berlin: Die Hauptstadt der Clubs

Berlin und sein Nachtleben gehören einfach zusammen. Die zahlreichen Clubs ziehen jedes Jahr tausende von Touristen in die Hauptstadt. Damit sind sie ein nicht zu unterschützender Wirtschaftsfaktor.

Das Berghain ist wohl der bekannteste und angesagteste Club Berlins. Auf vier Stockwerken können die Berghain-Gänger sich frei bewegen und die Nacht zum Tag machen. Sofern man es denn nach stundenlangem Warten rein geschafft hat.

Doch immer wieder verlassen Besucher den Club, aus verschiedensten Gründen. Oftmals halten sie sich im angrenzendem Wriezener Park auf. Und genau deswegen stehen sie bei Hundebesitzern in Friedrichshain in der Kritik, weil sie deren Hunde dabei gefährden sollen.

Wriezener Park eigentlich Hundeauslauf

Zwar verfügt das Berghain im Sommer über einen Garten, der von Gästen als Tanzfläche genutzt werden kann, aber viele ziehen sich draußen außerhalb des Geländes auch in den naheliegenden Wriezener Park zurück. Das Gebüsch im Park nutzen sie als Toilette und um Drogen zu konsumieren. Und genau das sorgt für Unmut bei Hundebesitzern.

Die „Berliner Morgenpost“ berichtet, dass das Areal erst letztes Jahr extra für Hunde angelegt und eröffnet wurde. Doch gepflegt wird die Grünfläche offenbar nicht und so verwildert das Gelände zunehmend. Einem Hund wurde diese Verwilderung zum Verhängnis, sein Herrchen konnte im Gebüsch nicht sehen, was sein Vierbeiner da tut. Und so erlitt der Hund eine Drogenvergiftung. Die Hundebesitzer rund um den Park sind sich sicher: Das hätte verhindert werden können, wäre der Hundeauslauf nicht voll mit unübersichtlichem Gebüsch.

Drogenvergiftung bei Hunden: Lebensgefahr

Nach dem Vorfall sind die Hundebesitzer besorgt. Und meinen auch zu wissen, wie es zu dieser Drogenvergiftung kommen konnte, nämlich durch menschliche Fäkalien von Berghain-Gängern. Im Gespräch mit der „Berliner Morgenpost“ erklärt Tierärztin Renate Lorenz zunächst das natürliche Verhalten von Hunden: „Viele Hunde essen alles, was sie finden.“ Dabei würden sie von Neugier und Gerüchen angezogen werden.

Weiter erklärt sie, was menschlicher Kot, der mit Betäubungsmitteln belastet ist mit dem Körper von Hunden macht. Es würden Erscheinungen ausgelöst werden, die die Tiere weit schlimmer treffe als Menschen. Und als Folge können Hunde in ein Delirium (akute Bewusstseinsstörung) geraten, wobei es auch zu Halluzinationen kommen kann. Assistenzärztin Annika Krause aus einer anderen Tierarztpraxis nennt weitere Folgen: etwa eine Steigerung der Herzfrequenz, Muskelzittern und Krampfanfällen. Die Situation ist für einen Hund lebensgefährlich. „Da Betäubungsmittel über Leber und Nieren abgebaut werden, kann es zu deren Versagen und zum Tod des Tieres führen“, so die Krause weiter. Bemerke ein Hundebesitzer solche Symptome bei seinem Hund, sollte er sofort einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dem Hund dann ein Mittel verabreichen, welches Erbrechen auslöst.


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Nicht nur im Wriezener Park erlitt ein Hund eine Vergiftung durch Drogen. Auch in anderen Berliner Parks besteht das Problem. Assistenzärztin Krause verrät der „Berliner Morgenpost“, dass immer wieder Besitzer in ihre Praxis kämen, deren Hunde Drogenvergiftungen hätten.