In Berlin gibt es eine Menge Clubs, für die Feierwütige sogar von weit her anreisen. Denn seit den 90er-Jahren hat sich in der Hauptstadt eine einzigartige Kultur des Nachtlebens etabliert. Deren Stern verglüht zwar seit Jahren, aber die Aura der Techno-Tempel und illegalen Raves der Jahrtausendwende thront weiter über der Stadt.
Doch wer ein Teil davon sein will, muss nicht nur die teils harten Türen überwinden. Auch das Portemonnaie sollte gefüllt sein, denn eine Nacht im Club kostet eine Menge Geld. Schon die Eintrittspreise liegen oft jenseits der 20 Euro – ändert sich das vielleicht bald?
Clubs in Berlin: Gäste bleiben aus
Wenn es nach Dimitri Hegemann geht, schon: Die Nightlife-Ikone gründete 1991 den Tresor, einen der legendärsten Clubs in Berlin. Im Interview mit dem „Tagesspiegel“ meldete er sich zur aktuellen Lage rund um die Dancefloors zu Wort. Dabei ging es auch um die hohen Preise, die sich viele Nachtschwärmer nicht leisten können oder wollen. Vielen Lokalen fehlen schlicht die Gäste.
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Für Hegemann sei es eine Möglichkeit, „dass einige Clubs in Zukunft vielleicht wieder die Eintrittspreise runterschrauben und dafür dann den Drink teurer verkaufen müssen“. Er habe mit seinem Tresor-Ableger in Dortmund eine solche Erfahrung gemacht. Trotz perfektem Ambiente hätten die Gäste gefehlt: „Im Sommer boten wir über einige Wochen immer sonntags ab sieben Uhr morgens Afterhours an – bei kostenlosem Eintritt – da kamen sie dann alle.“
Immer mehr Läden machen dicht
Vom oft beschrienen Clubsterben in Berlin wolle Hegemann hingegen nichts wissen. Es gebe immer noch viele Menschen, die in der Hauptstadt exzessiv feiern wollen. Dennoch sind die Floors zu leer. „In diesem Jahr haben auch bei uns monatlich 1.000 Gäste gefehlt“, erklärt er. Das berühmte Watergate in Kreuzberg hat gerade erst angekündigt, wegen mangelnder Nachfrage zum Jahresende zu schließen.
Mit niedrigeren Eintrittspreisen könnten die Clubs in Berlin diese Lücke füllen. Wenn mehr Gäste kommen, könnten sich einige Betriebe vielleicht besser im Markt halten. Teurere Getränkepreise würden die entgangenen Einnahmen an der Tür kompensieren – wenn die Sparfuchs-Raver denn auch tief ins Glas schauen.