Von wegen in Berlin kehrt nie Ruhe ein – in den urigen Kneipen der Hauptstadt ist das sehr wohl der Fall: Gesellig wird bei einem Gläschen Bier gemeinsam die Bundesliga geschaut oder sich untereinander ausgetauscht.
Doch ein solches Traditionslokal zu finden, wird in der Metropole an der Spree immer schwerer. Jetzt muss der nächste Laden schließen – und das aus einem besonders emotionalen Grund.
Kneipen in Berlin sterben immer mehr aus
Das „Mittendrin“ zählte zu den ältesten Kneipen in Charlottenburg. Regelmäßig hieß Wirtin Gabriele Sommer hinterm Tresen ihre Gäste in der Sportbar an der Pestalozzistraße 83 unweit der Fußgängerzone in der Wilmersdorfer Straße willkommen. Auf bis zu fünf Bildschirmen gleichzeitig wurden an den Wochenenden die Fußballspiele verfolgt – selbstverständlich auch die Partien der beiden Berliner Klubs Hertha und Union.
Doch damit ist nun Schluss. Das „Mittendrin“ schließt seine Türen. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ verriet die 72-Jährige Wirtin, dass ihre Herzerkrankung sowie die Folgen einer Operation die traurigen Gründe für das Aus seien. Zudem komme es für die Hauseigentümerin nicht in Frage, dass die Kneipe von den beiden erfahrenen Angestellten weitergeführt werde. Offenbar habe man sich auch daran gestört, dass Rauchen in dem Lokal erlaubt war.
Kneipe in Berlin: Wie geht es nach der Schließung weiter?
Rund 20 Jahre lang war Gabriele Sommer die Kneipen-Chefin im „Mittendrin“. Nach Feierabend marschierte sie in ihre Wohnung im Nachbarhaus. Neben der Stammkundschaft durfte sich die Wirtin im Laufe der Jahre sogar über prominente Besucher freuen – beispielsweise Musiker Frank Zander, der in dem Lokal bereits ein Video zu einem seiner Werbesongs aufnahm.
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Wie es in den Räumlichkeiten weitergehen wird, steht noch nicht offiziell fest. Vermutlich soll ein griechisches Restaurant in den Laden einziehen. Statt Bier und Zigaretten also bald Bifteki und Zaziki?