Ende August mitten in Palma de Mallorca – die Sonne scheint und es ist sehr warm, als ich den Mann treffe, der es hier zum „Dönermann von Palma“ geschafft hat. Kilian Gildenberg lebt seit gerade einmal einem Jahr auf der Insel und ist bereits total angekommen.
Denn gemeinsam mit seiner Frau Sarah betreibt der Mann aus Wedding schon drei Dönerläden namens „Döliner“ in verschiedenen Teilen der Insel. Was sie so besonders macht? Sie sind die einzigen, die originalen Berliner Döner auf Mallorca verkaufen. „Komischerweise gab es keinen, der es auf Mallorca gemacht hat – warum auch immer“, sagt er im Gespräch von Berliner zu Berlinerin. Doch wie viel Hauptstadt steckt wirklich in den Läden auf der Insel?
Ein ganzes Stück Hauptstadt auf Mallorca
Den ersten Dönerladen eröffnete der junge Familienvater in Mallorcas Hauptstadt Palma. Nahe der bei Touristen sowie auch Einheimischen beliebten Markthalle S’Olivar im Herzen der Stadt, kann man hier Döner essen wie in Berlin – so das Konzept von Kilian Gildenberg.
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Als ich die kleine Dönerbude betrete, ist es, als stünde ich in einem Dönerladen in Deutschland. Wobei, es ist noch mehr Berlin als die Läden in der Hauptstadt selbst! Denn durch Graffitis an den Wänden hat Kilian Gildenberg ein ganzes Stück seiner Heimatstadt nach Mallorca gebracht. Die weltberühmte Weltzeituhr auf dem Alex, den Fernsehturm, einen gelben U-Bahn-Waggon und der berühmte Bär sind hier zu sehen. Wo hat man so viele Berlin-Wahrzeichen schon einmal in Berlin selbst gesehen?
Und wie viel Berlin steckt in dem Döner?
Natürlich lasse ich mir die Chance nicht entgehen, den Berliner Döner auf Mallorca zu probieren! Und auch geschmacklich fühle ich mich zurück in meine Heimatstadt versetzt. „Wir haben ein richtiges türkisches Fladenbrot, das getoastet wird. Hier nehmen viele Pita-Taschen. Was auch typisch Berlin ist, dass man die Seiten vom Kebab mit Soßen einschmiert und die Soße nicht einfach obendrauf klatscht, wie einige das hier bei ihrem Döner in den Pita-Taschen machen.“
„Und was der größte Unterschied ist, ist die Qualität der Produkte. Wir haben hier Hühnchen- und Kalbsfleisch, die vom Produzenten direkt aus Berlin kommen“, sowie das Brot und die Soße, deren Rezept Gildenberg von einem Dönerkollegen in der alten Heimat „vererbt bekommen“ hat, wie er erzählt. Und auch der Blick in den Getränkekühlschrank lässt die Herzen deutscher Dönerliebhaber höherschlagen. „Ayran und Spezi hat hier keiner – auch das kommt aus Deutschland.“
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Mein Fazit: Ein Berliner, der einem einen Döner nach Berliner Art mit Produkten aus der Hauptstadt zubereitet, inmitten von Graffitis, die meine Heimatstadt repräsentieren – mehr Berlin geht wohl kaum!