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Berlin: Eine Ära endet – „Haben es selbst noch nicht begriffen“

In Berlin-Tempelhof endet Ende März eine Ära. Diese Einrichtung wird es in dieser Art nicht mehr geben. Warum das Ende traurig, aber unumgänglich war:

Berlin
© IMAGO/Schöning

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In einer Großstadt wie Berlin ist es wichtig, dass alle Menschen eine Anlaufstelle für ihre Nöte und Anliegen haben. Einen echten Rückzugsort, an dem jeder willkommen ist, der Hilfe sucht – oder einfach nur ein bisschen Anschluss braucht.

Wie so ein Ort konkret ausschauen kann, in was für einem Gebäude er untergebracht ist und wie dieses mit Leben gefüllt wird – das kann bisweilen ziemlich ambivalent sein. In den letzten Jahren gab es in Tempelhof einen Hangar, der für viele Menschen in Berlin mehr als nur eine soziale Einrichtung oder Freizeitzentrum war. Ende März soll hier nun alles vor bei sein.

In Berlin-Tempelhof endet in diesem Hangar nun eine Ära

Das „HANGAR1“ (Columbiadamm 10) im ehemaligen Flughafen Tempelhof diente von 2015 bis 2017 als Notunterkunft für Geflüchtete. Seit 2017 betrieb hier die gemeinnützige GmbH „Tentaja Soziale“ den Hagar als „Ort der Begegnung“ – oder wie sie es sagen würden: „eine 6.000 Quadratmeter große Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement“. Es gab verschiedene Freizeit- und Sportangebote, wie Basketball-Courts.

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Nun teilte das Freizeitzentrum bei Instagram mit, dass am 27. März der Hangar zum letzten Mal geöffnet sein wird. Grund hierfür ist wohl die auslaufende Projektfinanzierung. Ohne diese könne man den Hangar nicht wie gewohnt für Besuchende öffnen.

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Momentan sähe es zwar noch so aus, als könne man angemeldeten Gruppenbesuchen (z.B. von Schulklassen oder sozialen Einrichtungen) weiterhin anbieten, den Hangar zu nutzen – so das Team von HANGAR1. „Allerdings ist von unserer Seite keine Betreuung mehr möglich“.

„Wir haben es selbst noch nicht ganz begriffen“

Das Team zeigte sich bei Instagram ziemlich betroffen. „Liebe Community, wir haben es selbst noch nicht ganz begriffen… aber nun ist es offiziell: HANGAR1 endet“, heißt es seitens des Betreiber-Teams.

„Als Team sind wir sehr traurig darüber, dass das Kapitel HANGAR1 zu Ende geht. In den letzten 7 Jahren hat das Projekt unzählige Menschen zusammen gebracht, zahlreiche Ehrenamtliche, Organisationen und Vereine haben sich beteiligt und einen ganz eigenen Ort der Begegnung geschaffen. Zudem ist uns sehr bewusst, was das für euch – die Community – bedeutet und dass Berlin damit wieder einen wichtigen Begegnungs- und Kunst- und Kulturort weniger hat. Offene Räume, die es so dringend braucht“, heißt es im Abschiedspost bei Instagram.

Auf Instagram hagelt es Kritik

Viele Follower waren von der Nachricht offensichtlich genauso geknickt, wie die Betreiber: „Das ist unglaublich traurig. Einer der schönsten Orte in Berlin schließt, weil Leute nicht erkennen wollen, was es für einen positiven Mehrwert für so viele unterschiedliche Menschen hat“.

Manch einer hätte sich gewünscht, dass das „HANGAR1“ eine weitere Finanzierung bekommen hätte. „Dass das Land Berlin für sowas kein Geld übrig hat, ist mal wieder ein absolutes Armutszeugnis und ein Unding“, heißt es hier. Oder: „Unbegreiflich! Wie kann von Senatsseite so ein funktionierendes, friedliches Projekt, das so vielen Orientierung und Vorbild plus sinnvolle Beschäftigung gibt, nicht weiter finanziert werden!“

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Das „HANGAR1“-Team war angesichts des großen Zuspruchs offensichtlich sehr gerührt, verkündete aber in einem weiteren Post, dass man die „Veränderung annehmen möchte, um mit den neuen Begebenheiten in den kommenden Monaten Neues zu schaffen“.