Seit einer Woche stören die Klima-Aktivisten der Letzten Generation den Ablauf in Berlin, wo sie nur können. Zwischen altbekannte Klebe-Aktionen mischten sich Laufproteste oder die Einfärbung des Brandenburger Tores.
Mit all diesen Aktionen wollen die Aktivisten die Politik zum Handeln gegen den fortschreitenden Klimawandel aufrufen. Den der ist auch Berlin immer wieder in Form von Hitzewellen und Dürre zu spüren. Dafür will die Letzte Generation nun auch den Berlin-Marathon am Sonntag (24. September) ins Visier nehmen. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hofft noch auf einen Sinneswandel.
Berlin-Marathon: Kai Wegner warnt die Letzte Generation
Wegner forderte die Aktivisten auf, auf Aktionen beim Berlin-Marathon zu verzichten. „Wenn die sogenannten Klima-Aktivisten den Marathon stören wollen, dann wird das viele Berlinerinnen und Berliner sehr verärgern“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. „Ich mag es mir gar nicht vorstellen: Durch eine Störaktion könnte sogar ein Marathon-Weltrekord verhindert werden.“
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Wegner widerholte, dass er überzeugt sei, dass provokative Aktionen dem Anliegen, das Klima zu schützen schaden würden. Die Polizei werde jedenfalls deutlich durchgreifen, erklärte Wegner. „Ich wünsche mir deshalb, dass die sogenannte Letzte Generation von ihrer Ankündigung, den Marathon stören zu wollen, noch Abstand nimmt.“
Auch die Grünen gegen Marathon-Blockade
Unterstützung bekommt Wegner dabei auch aus der Opposition. Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch erklärte gegenüber dem RBB: „Wir glauben nicht, dass irgendjemand von mehr Klimaschutz überzeugt wird, wenn Menschen, die sich per Fuß durch die Stadt bewegen, behindert werden.“
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Ob diese Argumente allerdings bei der Letzten Generation verfangen, ist unwahrscheinlich. Erst kürzlich wurden Studien bekannt, laut denen die Aktionen der Letzten Generation nicht zu einer größeren Ablehnung von Klimaschutzmaßnahmen führen. Vielmehr würde das Thema Klimaschutz durch die Letzte Generation auf der Tagesordnung gehalten, wie Soziologe Nils Kumkar von der Uni Bremen bereits gegenüber mehreren Medien erklärte.