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Café in Berlin bedroht? Betreiberin will kämpfen – „Bis ich nicht mehr kann“

Das Restaurant in Berlin ist für Senioren oft der einzige Anlaufpunkt im Kiez. Sie flüchten vor der Einsamkeit. Doch bald könnte damit Schluss sein.

Restaurants in Berlin
© IMAGO/Zoonar

Reden wir drüber: Brauchen wir eine Sechs-Tage Woche nach griechischem Modell?

Immer mehr Menschen wollen eine Vier-Tage Woche. Andere sagen: wir brauchen eine Sechs-Tage Woche, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Reden wir drüber!

Berlin ist schnelllebig – wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Oberflächliche Bekanntschaften schließt man hier schnell, doch tiefergehende Freundschaften zu finden, ist oft ziemlich schwer. Zu aufregend sind die verschiedenen Reize, die täglich auf einen einprasseln. Zu unterschiedlich die Arbeits- und Lebensmodelle. Das kennen junge Leute nur zu gut.

Aber auch ältere Menschen leiden darunter. Vor allem, wenn ihre eigenen sozialen Kontakte Stück für Stück wegsterben. Ein sozialer Anlaufpunkt in Reinickendorf ist für sie die letzte Rettung vor der Einsamkeit. Doch dem Restaurant in Berlin droht jetzt das Aus.

Restaurant in Berlin: „Wir führen alle zusammen, die einsam sind“

Silvia Cetin hat vor fast 25 Jahren das Café am See am Schäferseepark übernommen. Zuvor arbeitete sie als Altenpflegerin. „Aber da war mir es zu unsozial, wie sie die alten Menschen behandelt haben“, erklärt die Inhaberin gegenüber dem „Tagesspiegel“. Deshalb fand sie den Weg in die Gastronomie.

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In das Café am See am Schäferseepark kommen vor allem Senioren. Sie suchen sozialen Austausch und Gespräche und befinden sich dort unter Gleichgesinnten. Gleichzeitig hat Cetin aber auch ein Auge auf sie. Wenn ein Gast, der sonst regelmäßig kommt, nicht mehr auftaucht, mache sie sich Sorgen, erklärt sie.

Die alte Kiez-Kultur stirbt

Doch die Zahl ihrer Stammgäste sinkt. So berichtet sie gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass früher an jedem Silvester acht befreundete Witwen in ihrem Lokal in das neue Jahr feierten. Allerdings seien es zuletzt jedes Jahr weniger Teilnehmerinnen geworden. Zum Jahreswechsel 2023/2024 war dann nur noch eine übrig.



Das Café am See am Schäferseepark ist eine Institution. Doch wie viele Anlaufstellen rund um die Residenzstraße muss auch dieses vielleicht bald schließen. Wo früher traditionsreiche Einzelhandelsgeschäfte waren, sind heute Internetcafés und Shishabars. Denn viele Inhaber fänden keine Nachfolger, wenn sie selbst in Rente gehen, so die Inhaberin.


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So weit ist Silvia Cetin zwar noch nicht, aber dennoch macht sie sich Sorgen um ihr Geschäft. Denn der neue Eigentümer des Hauses, in dem ihr Restaurant in Berlin ist, will die Pacht erhöhen. Cetin stellt das vor ein großes Problem: „Dann kommen die Leute nicht mehr.“

Doch aufgeben ist für Cetin keine Option. Sollte es so weit kommen, will sie einen neuen Pächter suchen und sich von ihm einstellen zu lassen. „Damit ich überhaupt noch meine alten Leute pflegen kann, bis ich nicht mehr kann.“