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Seine Stimme hört auf dem Berliner Rummel jeder – mit Ausnahme von 4 Dingen

Mads Meyer-Schillhorn hat einen Job, von dem viele träumen: Seine Stimme hört man auf dem Rummel. Doch es gibt auch No-Go’s.

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© Jana Wengert / BERLIN LIVE

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

„Okaaaayyy, let’s goooo!“ – spätestens als das Video eines kleinen Jungen vor seiner nachgebauten Modell-Kirmes viral ging, ist auch der Beruf des sogenannten Rekommandeurs in aller Munde.

Mads Meyer-Schillhorn lebt bereits den Traum des fünfjährigen Holländers aus dem Internet-Clip: Der 18-Jährige steuert nicht nur das Fahrgeschäft „Anubis“ auf dem Berliner Rummel – er kassiert auch noch und lockt mit frechen Sprüchen neue Fahrgäste an den Stand. Doch bei seiner Arbeit gibt es vier klare No-Go’s!

Berlin: 18-Jähriger gibt Einblicke in seinen Alltag bei den Schaustellern

„Wenn man nur Vollgas fährt, dann zeigen die Leute nach ein paar Touren, was sie davor gegessen haben, und das freut die Nachbarn weniger“, verriet Mads im Gespräch mit BERLIN LIVE. Ein gewisses Feingefühl beim Betätigen des Geschwindigkeitshebels ist also gefragt. Und das ist es in Sachen Bedienung des Fahrgeschäfts noch nicht gewesen.

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Mads Meyer-Schillhorn arbeitet als Rekommandeur auf dem Rummel. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

„Dann kommt es auch darauf an, wie arbeite ich mit dem Licht, was für eine Musik lass ich laufen – man kann schlecht Roland Kaiser abends laufen lassen“, gab der 18-Jährige offen zu. Zu dieser Uhrzeit seien nämlich überwiegend junge Menschen auf dem Rummel unterwegs, die von dieser Musikrichtung eher weniger angezogen werden.

Rekommandeur in Berlin betont: „Wir sind ja keine Markthändler!“

Doch auch beim Ansprechen der potenziellen Fahrgäste gebe es klare Unterschiede. Denn auf die Idee, bei seiner Arbeit im Kassenhäuschen mit ein paar Single-Damen ins Gespräch zu kommen, kommt Mads erst gar nicht: „Es gibt Personen, die das machen. Aber ich finde das kommt nicht gut. Bei uns ist das sowieso ein No-Go, auch was Sprüche unter der Gürtellinie angeht.“

Und noch eine weitere Sache wird man bei Mads und seinen Kollegen nie über das Mikrofon zu hören bekommen: den Fahrpreis. „Wir sind ja keine Markthändler“, stellte der Rekommandeur klar. Die braucht es übrigens auch gar nicht – denn: „Die Leute, die einsteigen, steigen ein. Die Leute, die nicht fahren wollen, fahren auch nicht.“ Es soll keiner zu irgendetwas überredet werden, das er nicht möchte.

In Berlin wächst die Sehnsucht nach der Heimat

Ohnehin herrscht auf dem Rummel und im Alltag der Schausteller größtenteils Harmonie. „Alle Menschen sind herzlich zu einem. Das ist wie eine große Familie“, schwärmte Mads. Seine eigene Familie in der Heimat auf der Insel Föhr vermisst der 18-Jährige aber trotzdem: „Ich freu mich jetzt auch schon wieder, endlich mal nach Hause zu kommen.“


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Das wird voraussichtlich in den kommenden Wochen auch der Fall sein. Denn spätestens wenn die ersten Weihnachtsmärkte losgehen, heißt es auch für Mads Meyer-Schillhorn wieder Koffer packen und mit Riesenrad, Fahrgeschäft und Co. ab auf den nächsten Platz.