Es war eine ungewöhnliche Meldung, die der Tierpark Berlin am Montagmorgen (26. Februar) auf seiner Instagram-Seite verbreitete. Der Eisbären-Talk, der eigentlich um 11 Uhr stattfinden sollte, wurde abgesagt.
Erläuterungen oder Erklärungen zu dieser Nachricht gab der Tierpark Berlin nicht. Das ließ Raum für Spekulationen – auch, weil in der Nacht zu Montag ein verstörendes Video aufgetaucht ist.
Tierpark Berlin: Video schockiert
Das Video liegt BERLIN LIVE vor. Zuvor wurde es auf Telegram in einer kleinen Gruppe für Jägerinnen und Jäger hochgeladen. Es zeigt den Eingang des Tierparks Berlin im Bezirk Lichtenberg. In der kleinen Front-Kamera-Ansicht ist ein verpixeltes Gesicht mit Sturmhaube und Sonnenbrille zu sehen. Mit verzerrter Stimme sagt die Person: „Ich werde der erste Typ sein, der einen Eisbären in Europa erschießt.“ Dazu zeigt er Pfeil und Bogen in einem Koffer.
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In dem Video, das offenbar an einem Abend aufgenommen wurde, sagt die Person zudem, es sei einige Minuten nach 6 Uhr. Einen Hinweis darauf, an welchem Tag das Video aufgenommen wurde, gibt es nicht. Fast drohend spricht die Person noch die Worte: „Ich komme, meine Kleine. Ich werde Geschichte schreiben.“
Sorge um die Eisbären im Tierpark
Der Bereich rund um das Eisbärengehege war am Montag abgesperrt. Die Gründe dafür blieben unbekannt – ganz ähnlich wie bei der Absage des Eisbären-Talks. Im Tierpark Berlin leben aktuell Eisbärin Tonja und ihre Tochter Hertha.
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Ob es sich bei dem Video um eine tatsächliche Drohung – oder einen üblen Scherz handelt – ist noch unklar. Es scheint aber aktuell zu sein, wie ein Blick auf die Bäume im Hintergrund nahelegt. Bei Telegram haben die Gruppen-Administratoren den Beitrag inzwischen wieder gelöscht.
Die Polizei Berlin nimmt die verstörende Video-Nachricht jedenfalls ernst. Auf Anfrage von BERLIN LIVE hieß es, dass man mit Bekanntwerden des Videos Ermittlungen wegen des Verdachts auf „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz“ eingeleitet hätte. „Die Einsatzkräfte des örtlich zuständigen Polizeiabschnitts sind am Tierpark und stehen fortlaufend im Austausch mit den Verantwortlichen“, so die Polizei.
Der Tierpark Berlin wollte sich gegenüber BERLIN LIVE nicht äußern. Auch am Dienstag verkündete der Tierpark Berlin über Instagram erneut, dass der Eisbären-Talk ausfallen muss. Auch die Sperrung rund um das Eisbären-Gehege werde demnach aufrecht erhalten.
Update: Am Dienstag (26. Februar) schätzte die Polizei die Lage schon wieder ganz anders ein. Statt der Bedrohungslage könnte offenbar auch eine PR-Aktion hinter dem Video gesteckt haben.