Kaum ein Kinostart dürfte Disney in den letzten Jahren derart ins Schwitzen gebracht haben, wie die Realverfilmung von „Schneewittchen“…
Eigentlich war das Märchen-Musical als DAS Disney-Event des Jahres geplant. „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ war im Jahre 1937 der allererste abendfüllende Disney-Zeichentrickfilm überhaupt – fast 90 Jahre später sollte die Realverfilmung den etwas ins Stocken geratenen Disney-Motor wieder mächtig ankurbeln. Doch vor dem Kinostart jagte ein PR-Desaster das nächste…
Seit dem 20. März 2025 läuft nun Disneys Neuauflage von „Schneewittchen“ in den deutschen Kinos. Und nach dem ersten Wochenende zeichnet sich bereits eine deutliche Tendenz ab.
„Schneewittchen“: Kinostart bringt Disney ins Schwitzen
Die Marketing-Kampagne für „Schneewittchen“ muss für die PR-Abteilung von Disney ein wahrer Albtraum gewesen sein. Hauptdarstellerin Rachel Zegler wich in Interviews gerne mal von der vorgegebenen Werbestrategie ab und beschrieb beim Versuch, ihre moderne und emanzipierte Version von „Schneewittchen“ zu loben, gleichzeitig die alte Originalversion als „merkwürdig“ und den Prinzen als „Stalker“. Insidern zufolge bereiteten die spontanen Aussagen der 23-Jährige den Disney-Bossen mächtig Kopfzerbrechen.
Und als wäre das nicht schon genug, gab es schließlich auch noch böses Blut zwischen Zegler und ihrer Kollegin Gal Gadot, die die böse Königin verkörpert. Gadot wurde 2004 als Model zur „Miss Israel“ gewählt, diente zwei Jahre in der israelischen Armee – und war Berichten zufolge alles andere als begeistert, als sich „Schneewittchen“ Rachel Zegler in sozialen Medien pro-palästinensisch äußerte.
Die Folgen des Chaos: Bei der weltweiten Presse-Tour trat Zegler teilweise alleine ohne Gadot auf – und bei der Hollywood-Premiere waren nur bezahlte Influencer eingeladen, um Fragen zu stellen, nicht aber die Fachpresse aus der Filmbranche.
Ob so ein Filmstart gut gehen kann? Immerhin pumpte Disney satte 270 Millionen (!) US-Dollar in den Streifen – und da sind die immensen Marketing-Kosten noch gar nicht mit einberechnet. „Schneewittchen“ ist quasi dazu verdonnert, weltweit mindestens 500 Millionen US-Dollar einzuspielen, um nennenswert profitabel zu sein…
„Schneewittchen“ in Geldsorgen
Doch danach sieht es im Moment überhaupt nicht aus. Denn an seinem Start-Wochenende (20. bis 23. März) spielte „Schneewittchen“ weltweit lediglich rund 87 Millionen US-Dollar ein – nur knapp ein Drittel des Budgets. Und wenn man bedenkt, dass das erste Wochenende eines Kino-Neustarts eigentlich stets das finanziell erfolgreichste ist, dürfte Disney nun ins Schwitzen kommen.
Auf positive Kritiken, die Zuschauer nachträglich ins Kino locken, sollte das Maus-Studio auch nicht zu sehr hoffen. Dem renommierten Film-Portal „Rotten Tomatoes“ zufolge gaben rund 56 Prozent der Kritiker (Stand: 24. März) dem neuen „Schneewittchen“-Film eine Bewertung von 3 von 5 Sternen oder schlechter.
Solider Kinostart in Deutschland
In Deutschland gelang „Schneewittchen“ immerhin der fünftbeste Kinostart des bisherigen Filmjahres – von Donnerstag (20. März) bis Sonntag (23. März) lockte das Disney-Remake rund 182.000 Besucher ins Kino.