„Unser Urlaub war völlig ruiniert, und ich bin sicher, dass es bei Hunderten anderen auch so war“, betonte so ein Kreuzfahrt-Urlauber. Aber Moment mal – warum das? Schließlich soll eine solche Reise doch Spaß machen und vor allem Erholung bringen.
Doch was diese Menschen auf ihrer Reise erlebten, erschien vielen „wie Der Exorzist“ – aber was war passiert?
Kreuzfahrt: Urlaub wird zum Horror-Trip
Nun, alles begann mit der Abfahrt zu einer 2-wöchigen Kreuzfahrt, die laut „dailyecho.co.uk“ in Southhampton losging. Doch schon bald änderte sich das Stimmungsbild auf dem Schiff, denn zahlreiche Personen erkrankten schwer. So zeigten sich im Mai bei rund 519 Urlaubern Symptome einer Norovirus-Infektion.
Der Muttergesellschaft Carnival wird nun vorgeworfen, die Zahl der während der Reise Erkrankten heruntergespielt zu haben. Sie behaupteten, weniger als 1 Prozent der Menschen an Bord hätten Symptome gemeldet. Laut BBC gab die Hafengesundheitsbehörde später jedoch bekannt, dass es auf dem Höhepunkt des Ausbruchs tatsächlich über 12 Prozent waren.
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Moment – der Höhepunkt? Ja, richtig gelesen, denn laut „dailyecho.co.uk“ kursiert das Virus bereits seit Februar. Hier ein Überblick:
- 11. Februar – 74 Fälle
- 17. März – Zwei Fälle
- 31. März – Acht Fälle
- 7. April – 12 Fälle
- 20. April – 92 Fälle
- 20. April – 67 Fälle
- 4. Mai – 144 Fälle
- 11. Mai – 519 Fälle
- 25. Mai – 36 Fälle
- 1. Juni – 59 Fälle
- 11. Juni – 28 Fälle
„Entgangene Urlaubsfreude und Verluste“: Zahlreiche Klagen wurden eingereicht
Zudem forderten laut Angaben der Anwaltskanzlei Hudgell Solicitors über 100 Urlauber eine Entschädigung für „Krankheit, entgangene Urlaubsfreuden und Verluste“. Die klagenden Reisenden werfen den Schiffsbetreibern vor, nicht angemessen auf die wiederholten Krankheitsepidemien an Bord reagiert zu haben. Wie das? Nun, ein erkranktes Paar berichtete, dass sie aufgefordert wurden, sich in ihrer Kabine zu isolieren.
Doch nicht nur das! „Sie haben uns auch absichtlich nicht gesagt, dass es sich um den Norovirus handelte – sie benutzten eine Formulierung wie ‚Magen-Darm-Probleme‘“, so die Kreuzfahrt-Urlauber. Die Reederei P&O Cruises entschuldigte sich inzwischen und kündigte an, „auf die Beschwerde zu reagieren“.
„Angesichts der wiederholten Krankheitsausbrüche an Bord über mehrere Monate hoffen wir, dass Carnival schnell auf uns zukommt“, erklärte Anne Thomson, Anwältin der Kanzlei. Und sie hat recht, schließlich hat die Kreuzfahrt nicht nur Tausende von Pfund verschlungen, nein, es gab auch keine Entspannung. Eher im Gegenteil.