An Silvester herrscht in Berlin Ausnahmezustand. Das sollte spätestens nach den Silvesterkrawallen von 2022/2023 allen klar sein. Auch wenn die Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar ruhiger ablief als im Vorjahr, gab es auch hier mehrere Verletzte.
Jedes Jahr aufs neue nutzen zahlreiche Berliner den Silvesterabend, um ihre Liebe zum Feuerwerk auszuleben. So auch zwei Männer, die jetzt wegen einer fehlgezündeten Kugelbombe vor Gericht stehen.
Berliner wegen verpatztem Feuerwerk vor Gericht
Für viele Berliner gehört das Feuerwerk zum Jahreswechsel dazu. Ob Raketen oder Böller, laut und bunt muss es sein. Zwei Männer haben es mit ihrer Feuerwerk-Liebe etwas übertrieben. Jetzt müssen sie sich vor dem Berliner Landesgericht verantworten. Bei einer privaten Silvesterfeier zum Jahreswechsel 2021/2022 im Ortsteil Friedrichshagen (Bezirk Treptow-Köpenick) hatten die 45- und 57-jährigen Angeklagten Böller eingesetzt, die einer der beiden Männer laut Ermittlungen zuvor in Polen erworben hatte.
Das Zünden der illegal erworbenen Kugelbomben ging gewaltig schief. Gegen Mitternacht soll der 45-Jährige die Zündung der ersten drei Feuerwerkskörper ausgelöst haben. Dabei kippte die nicht fachgerechte Konstruktion um. Eine vierte Kugelbombe flog, laut Anklage, in die versammelten Gäste. 16 der Zuschauer wurden dabei verletzt. Einem Mann mussten sogar zwei Zehen amputiert werden.
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Bei Kugelbomben handelt es sich um runde Feuerwerkskörper aus Pappe oder Plastik gefüllt mit Effekt- und Zerlegerladung. Der private Gebrauch dieser Pyrotechnik ist in Deutschland illegal.
Angeklagter zeigt sich einsichtig
Die beiden Männer müssen sich nun vor Gericht für das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie fahrlässige Körperverletzung verantworten. Für die Kugelbomben hatten die Angeklagten keine Genehmigung. Auch sollen diese in einem viel zu geringen Abstand zu den etwa zwanzig Zuschauern gezündet worden sein.
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Der 45-jährige Angeklagte zeigt sich einsichtig. Am Rande der Verhandlung sagte sein Verteidiger, sein Mandant übernehme die Verantwortung für das tragische Geschehen. Am 18. Januar soll der Prozess fortgesetzt werden.