Veröffentlicht inAktuelles

Tierpark Berlin gibt Entwarnung! Warum die Eisbären-Fans trotzdem sauer sind

Die Eisbären im Tierpark Berlin sind sicher. Es liegt keine Bedrohung vor. Trotzdem sind viele Fans enttäuscht.

Tierpark Berlin
© imago images/Olaf Wagner

Tierwelten in der Metropole: Berliner Zoo und Tierpark im Vergleich

Berliner Zoo oder doch lieber in den Tierpark? Dies sind die Unterschiede der beiden Anlagen.

Nachdem Anfang der Woche ein Drohvideo gegen die Eisbären im Tierpark Berlin die Runde gemacht hatte, herrscht nun Gewissheit! Tonja und Tochter Hertha waren nie wirklich in Gefahr – offensichtlich war das ganze von langer Hand geplant.

Bei dem vermeintlichen Jäger aus dem Video handelt es sich um Michel Abdollahi – Moderator, Künstler und Journalist. Zusammen mit dem Tierpark Berlin hatte er sich diese Aktion ausgedacht. Obwohl viele Eisbären-Fans jetzt erleichtert aufatmen, macht sich auch Unmut breit.  

Tierpark Berlin gibt Entwarnung! Eisbären waren nie in Gefahr

Am Mittwoch (28. Februar) hat der Tierpark Berlin den vermeintlichen Eisbären-Jäger auf einer Pressekonferenz enttarnt und den Sinn hinter der Aktion erklärt. Offensichtlich wollte man zusammen mit Abdollahi für eine größere Aufmerksamkeit im Kampf gegen den Klimawandel sorgen.

Der Tierpark Berlin wollte das Droh-Video dazu nutzen, um auf den „Internationalen Eisbärentag“ aufmerksam zu machen, der weltweit am 27. Februar stattfindet. Zoos, Tierparks und Artenschutzorganisationen nutzen ihn, um auf die Bedrohung der größten Landraubtiere der Welt aufmerksam zu machen.

Bei Facebook veröffentlichte der Tierpark anschließend ein weiteres Video, das die Aktion noch einmal sehr deutlich erklärt. Dazu heißt es: „Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen! Gemeinsam mit Michel Abdollahi wollen wir Aufmerksamkeit erregen“, so der Tierpark.

Der vermeintliche Eisbären-Jäger will Aufmerksamkeit und Spenden sammeln

In dem Facebook-Video vom Tierpark Berlin wird noch einmal das Droh-Video gezeigt und durch den vermeintlichen Eisbären-Jäger Michel Abdollahi aufgelöst: „Mein sehr geehrtes Publikum: Es gibt keine Gefahr für Hertha! Nicht von einem Jäger“, so Abdollah.

„Aber alle anderen 25.000 Eisbären auf der Erde sind gefährdet! Wegen dir! Wegen mir! Wegen allem hier! Wegen des Klimawandels!“ Und wenn wir den Klimawandel stoppen, retten wir dieses majestätische Tier. Und wir retten Hertha.“

Um die Eisbären zu retten, sollen Tierfreunde spenden. Und zwar auf der hierfür eigens eingerichteten Seite „Truth.Unscripted“ – eine Promo, die bei vielen Tierfreunden auf Unverständnis stößt.

Eisbären-Fans sauer! „Das war ja mal völlig übertrieben“

„Völlig irre Aktion! Das war ja mal völlig übertrieben. Wirklich unfassbar. Die Besucher lieben Hertha und hatten Angst um sie“, kommentiert ein Facebook-User unter dem Video. Ein anderer pflichtet ihm bei: „Seh ich auch so. Man kann auch anders auf die Situation der Eisbären aufmerksam machen.“

Es gibt sogar Eisbären-Fans, die sich wegen der Art und Weise der Promo-Aktion nun vehement gegen diese Crowdfunding Kampagne wenden: „Jeder, der sich für die Zoo-Eisbären interessiert, ist auch sensibilisiert für die Eisbären in freier Wildbahn und den Klimawandel“, schreibt ein User und holt aus:

„Der Tierpark weist ja am Gehege auch auf diese Zusammenhänge hin. Aber mit dieser Aktion a la Klimakleber (nur Angst und Wut erzeugen) hat er sich keinen Gefallen getan. Viele spenden schon für den WWF und Polar Bears International, aber bestimmt nun nicht für diese Crowdfunding-Kampagne.“


Mehr News aus Berlin:


Natürlich muss man die Aktion von Michel Abdollahi nicht gut finden. Aber der Gedanke dahinter ist durchaus nachvollziehbar. Denn auch dem Tierpark Berlin ist klar, dass man mit konventionellen Mitteln kaum noch die nötige Aufmerksamkeit für die Probleme des Klimawandels erzielen kann.