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S-Bahn Berlin: Fahrgast tierisch genervt – „Kotzt mich jedes Mal an“

Volle Züge, dichtes Gedränge und dann noch laute Musik oder Gespräche – die S-Bahn-Fahrt wird oft zur Zerreißprobe. Doch was ist überhaupt erlaubt?

S-Bahn Berlin
© IMAGO/Rüdiger Wölk

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Nach dem zweitägigen Streik der Deutschen Bahn rollen seit Mittwochmorgen (13. März) die Züge der S-Bahn Berlin wieder durch die Hauptstadt. Doch auch ohne Streik: Probleme mit den Berliner Öffis gibt es genug.

Ausfälle, Verspätungen und dichtes Gedränge an den Bahnsteigen gehören zum Alltag der BVG– und S-Bahn-Reisenden dazu. Doch nicht nur die Unternehmen selbst, auch die Passagiere können eine Fahrt zu einer echten Geduldsprobe machen.

S-Bahn Reisende geladen: „Es ist unglaublich unhöflich und ich hasse es“

Während einige ihr Schicksal mit der S-Bahn schweigend hinnehmen, lassen andere ihrem Ärger freien Lauf. So auch ein neu zugezogener Fahrgast. „Mir ist aufgefallen, dass fast jedes Mal, wenn ich direkt neben der Tür einer S-Bahn stehe, die gerade in den Bahnhof eingefahren ist, Leute versuchen, sich in die kleine Lücke zwischen dem Zug und mir zu quetschen, oder einfach reingehen, ohne auf die Leute zu achten, die bereits warten, um einzusteigen, was mich jedes Mal ganz schön ankotzt“, schreibt er auf der Plattform Reddit.

Doch damit nicht genug. Was ihn genauso aufregt, ist lautes Telefonieren in der S-Bahn. „Ich habe das Gefühl, dass es zumindest in Berlin gesellschaftlich akzeptiert ist, laut zu telefonieren und Videos mit voller Lautstärke anzuschauen? Niemand sagt etwas, wenn das passiert, und die Leute scheinen sich nicht daran zu stören.“

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Er ist nicht der einzige, für den eine S-Bahn-Fahrt die Nerven strapaziert. „Ich mag nichts von dem Verhalten, das du beschrieben hast. Es ist unglaublich unhöflich und ich hasse es“, schreibt ein User. „Telefonanrufe sind gesellschaftlich nicht akzeptiert, und die Leute schauen meist verärgert, sagen aber nichts“, klärt ein anderer auf.

Essen, Musikhören, Telefonieren – was ist in der S-Bahn erlaubt?

Aber sind Ignorieren und Akzeptanz wirklich die einzigen Maßnahmen, um mit Störungen wie laute Telefonaten, Musikhören ohne Kopfhörer oder auch Essen in der S-Bahn umzugehen? Laut Hausordnung der S-Bahn Berlin ist „lautes Abspielen von Tonträgern“ verboten. Wer dennoch laute Musik hört, dem drohen Strafen. Lautes Telefonieren ist im Gegensatz dazu zwar nicht per se verboten, aus Rücksicht zu anderen Fahrgästen, sollte man aber auch hier lieber darauf verzichten.

Was viele nicht wissen: Essen in der S-Bahn ist nicht erlaubt. Laut Beförderungsbedingungen ist es verboten „die Verkehrsmittel mit offenen Speisen (Speiseeis o. Ä.) und offenen Getränken zu betreten bzw. diese während der Fahrt zu konsumieren.“


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Bevor genervte Berliner nun aber jeden ankreiden, dessen Verhalten ihnen gegen den Strich geht, wäre es vielleicht erst einmal sinnvoll, die Mitfahrer freundlich zu bitten, Kopfhörer zu benutzen oder ihr Mittagessen später zu essen. Schließlich muss man ja noch die weitere S-Bahn-Fahrt gemeinsam verbringen.