Der Tierpark und der Zoo Berlin zählen zu den beliebtesten Attraktionen der Hauptstadt. Woche für Woche strömen tausende Besucher in die beiden Zoos, um hier spannende Tiere zu entdecken.
Im April erblickten im Tierpark knuffige Habichtskäuze das Licht der Welt. Nun sollen ein paar der Jungtiere ausgewildert werden. Was es dabei zu beachten gilt, hat BERLIN LIVE nun auf Anfange vom Tierpark Berlin erfahren.
Der Tierpark Berlin wildert junge Habichtskäuze im Bayerischen Wald aus
Wie Philine Hachmeister, Sprecherin vom Tierpark Berlin, erklärt, arbeitet der Zoo bei der Auswilderung der Vögel mit dem „Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität“ (VLAB) zusammen. Langfristiges Ziel sei es, eine kleine lebensfähige Population in den Wäldern des nordostbayerischen und nordwestböhmischen Mittelgebirges zu etablieren.
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Gegenüber BERLIN LIVE erklärte Hachmeister: „Die Habichtskäuze sollen sich ausbreiten und mit der isolierten Population des bayerisch-böhmischen Waldes im Südosten vernetzen“.
„Es braucht einen geeigneten Lebensraum, um das Brutverhalten adulter Vögel zu unterstützen“
Die Jungtiere werden laut dem Tierpark auf die Auswilderung mit einer mehrwöchigen Eingewöhnungsphase in einer in eigens dafür gebauten Waldvolieren vorbereitet. Im Alter von etwa 100 bis 120 Tagen sollten die Vögel stabile Flieger sein, um eigenständig aus der Voliere fliegen zu können.
„Es braucht einen geeigneten Lebensraum, um das Brutverhalten adulter Vögel zu unterstützen“, so die Sprecherin des Tierparks. „Es wurden bereits um die 200 Brutkästen aufgestellt, um die vorhandenen natürlichen Brutmöglichkeiten zu ergänzen. Nur wer eine Brutmöglichkeit hat, wird auch anfangen zu Brüten“.
„Zur Verbesserung der für den Habichtskauz typischen Strukturelemente arbeitet VLAB mit Waldbesitzern zusammen, um offene Flächen im Wald zu erhalten und stehendes Totholz und Hochstümpfe stehen zu lassen“, erklärt die Tierpark-Sprecherin gegenüber BERLIN LIVE.
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Auch der Standort der Voliere wird vor der Auswilderung mit Bedacht gewählt. Dabei würde zum Beispiel geschaut, ob es im Radius von etwa 20 bis 50 Kilometer drumherum junge Männchen gibt, die auf Partnersuche sind. Oder inwiefern die Dichte der Population im Gebiet bereits erreicht sein könnte. Damit soll verhindert werden, dass die Habichtskäuze erst unnatürlich weit fliegen müssen, um die Chance auf ein eigenes Revier zu haben.