Berlin bildet wie so oft die Ausnahme unter den Bundesländern. Während es in allen anderen Bundesländern immer mehr Pkws in Deutschland gibt, sinken die Auto-Zahlen hier. Das geht aus den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor.
Das dürfte mitunter daran liegen, dass in Berlin täglich tausende Menschen mit dem Fahrrad, statt des Autos unterwegs sind. Und es werden immer mehr! Viele besitzen aufgrund des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt und dem Fahrrad als ihr Hauptbewegungsmittel kein Auto.
Berlin: Helmpflicht für Fahrradfahrer?
Während Autofahrer sich verpflichtend anschnallen und Motorradfahrer sich einen Helm aufsetzen müssen, dürfen Fahrradfahrer selbst entscheiden, ob sie einen Schutzhelm tragen. Wenn es nach der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) geht, sollten künftig auch Radfahrende in Berlin einen Helm tragen müssen.
„Die Helmpflicht wäre ein sinnvoller Beitrag für mehr Verkehrssicherheit“, sagte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag (05. September). Je öfter und schneller man in der Stadt auf dem Fahrrad unterwegs sei, umso besser könne ein Helm vor schweren Verletzungen bei möglichen Unfällen schützen.
Das sagen die Berliner
Unter den Bewohnern der Stadt sind die Meinungen zum Vorschlag der Verkehrssenatorin geteilt. Manche fänden das Einführen einer Helmpflicht „nicht schlecht“, andere halten davon gar nichts „weil es die Eigenverantwortung des Menschen einschränkt“. Das geht aus einer Straßenumfrage des „RBB“ hervor. Im Netz ärgert man sich über den Umstand, dass die Verkehrssenatorin kürzlich erst den Aus- und Neubau einiger Radwege in Berlin stoppte und nun eine Helmpflicht einführen möchte.
Auch der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) spricht sich dagegen aus. Er verweist auf das Land Kanada, in welchem die Einführung der Helmpflicht zu einem Rückgang von Fahrradfahrern führte. Der stellvertretende ADFC-Landesvorsitzende aus Brandenburg, Christian Wessel, sagte dazu am Montag (4. September) laut Mitteilung, dass so die Verkehrswende nicht gelingen könne. „Wie sicherer und attraktiver Radverkehr funktioniert, kann man in den Niederlanden sehen: Erstklassige Infrastruktur, viele Radfahrer, niemand trägt dort einen Helm.“
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Daher sei es vordringlich, den Straßenraum in Berlin neu zu ordnen, betonte Wessel. Denn derzeit seien die Straßen nur auf den Autoverkehr ausgerichtet. „Sicherer Radverkehr braucht eigene, gute Wege und Tempo 30 auf innerörtlichen Straßen, damit Jung und Alt sicher mit dem Rad unterwegs sein können.