Am Montag, dem 30. Juni, findet in Berlin-Steglitz eine Mahnwache für eine verunglückte 87-jährige Radfahrerin statt. Hierfür soll ein weißes Geisterfahrrad an der Unfallstelle aufgestellt werden.
Der Verein Changing Cities organisiert die Veranstaltung um 17:30 Uhr. Ein Auto hatte die Seniorin am 14. Juni an der Kreuzung Sundgauer Straße/Clayallee erfasst. Sie starb wenige Tage später im Krankenhaus.
Berlins Straßen gefährden Radfahrer
Laut Changing Cities lädt die abgeflachte Kurve an der Unfallstelle zu schnellem Abbiegen ein. Der schmale Radweg biete keinerlei Schutz. Der Verein kritisiert, dass diese Infrastruktur ausschließlich für Autofahrer gebaut wurde. Solche Bedingungen seien nicht ausreichend, um in Berlin sichere Mobilität für ungeschützte Verkehrsteilnehmende zu gewährleisten.
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Der Verein betont die Gefahren außerhalb des Berliner S-Bahnrings. Inge Lechner sagt: „Wir müssen endlich mit dem Vorurteil aufräumen, dass Radfahren ein Innenstadt-Phänomen ist.“ Besonders Kinder, Jugendliche und Senioren hätten in den Außenbezirken keine sichere Infrastruktur. Berlin müsse hier dringend handeln, fordert Lechner.
Berlins alternde Bevölkerung stellt neue Anforderungen
Steglitz-Zehlendorf hat die im Durchschnitt älteste Bevölkerung Berlins. Der Anteil hochbetagter Menschen ab 85 Jahren ist hier besonders hoch. Doch auch in Treptow-Köpenick leben viele Hochbetagte. „Die Anzahl der Hochbetagten nimmt kontinuierlich zu, und diese leben vor allem in den Außenbezirken“, warnt Inge Lechner von Changing Cities im „Tagesspiegel“.
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Die alternde Bevölkerung benötigt aus Sicht des Vereins dringend eine bessere Verkehrsinfrastruktur. Besonders die Außenbezirke schaffen bisher keine ausreichenden und sicheren Bedingungen. Changing Cities fordert daher ein Ende autozentrierter Stadtplanung und zahlt auf die Debatte zur Mobilitätswende ein.
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