Es waren schockierende Bilder, die im Sommer 2022 bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Der Grunewald im Südwesten von Berlin stand plötzlich großflächig in Flammen, die Rauchschwaden waren Kilometer weit zu sehen. Die Löscharbeiten zogen sich über Wochen hin.
Monatelang war das Teilgebiet um den sogenannten Sprengplatz im Zäunen abgeriegelt. Hier hatte das Feuer getobt. Nun ist dieser Teil des Berliner Grunewalds wieder frei begehbar – der sechs Kilometer lange Zaun wurde abgebaut
Der Grunewald hat unter dem Brand gelitten, wird sich aber aller Wahrscheinlichkeit bald wieder erholen
Wie Tomke Mäckler (von den Berliner Forsten) BERLIN LIVE auf Anfrage erklärte, ist die Fläche wieder frei begehbar. „Das Restrisiko, beim Betreten von Forstflächen Kampfmittel aufzufinden, liegt damit auf demselben Niveau wie vor dem Brandereignis“, so Mäckler.
Welche Auswirkungen der Brand langfristig für den Wald, lässt sich zwar erst nach einigen eindeutig beurteilen, trotzdem rechnet Tomke Mäckler mit einer Naturverjüngung des Waldbodens. Und das obwohl sich die Nährstoffsituation im Boden durch den Brand verändert hat. „Der durch den Brand verursachte Schaden an den Bäumen wird vereinzelt zum Absterben der Bäume führen, da das Kambium der betroffenen Bäume stark beschädigt wurde.“, so Mäckler gegenüber BERLIN LIVE.
Wie hoch der Verlust bei Kleinlebewesen, Insekten, Spinnentieren, etc. sei, lässt sich aktuell nicht ermitteln. Das Reh- und Schwarzwild dürften hier in absehbarer Zeit wieder zu sehen sein.
Diese Regeln sollte man beim Waldspaziergang immer beachten
Wer in diesen Tagen einen Spaziergang im Grunewald unternehmen will, der sollte sich wie gehabt an gewisse Spielregeln halten und wildlebenden Tiere nicht unnötig beunruhigen. Für Hundebesitzer gilt im Revier Saubucht das ganze Jahr über Leinenpflicht.
Egal, ob man nun mit dem Rad oder als Spaziergänger unterwegs ist, im Wald sollte man immer noch auf herabfallende Äste achten. Bodenunebenheiten und Stolpergefahren durch Steine, Äste, Wurzeln und Sträucher sind keine Seltenheit.
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Mit seinen 4.500 Hektar ist der Grunewald eines der größten Naherholungsgebiete von Berlin. Zahlreiche Radler, Pilzsammler und Spaziergänger sind hier am Wochenende unterwegs. Werktags ist der Kronprinzessinnenweg derzeit zwischen 7 und 18 Uhr wegen Bauarbeiten gesperrt. Die Berliner Wasserbetriebe erneuern hier eine Hauptleitung unter dem Fuß- und Radweg. Die Bauarbeiten sollen bis August 2025 dauern.