Wer Bettwanzen zum Opfer gefallen ist, der möchte die nervigen Viecher so schnell wie möglich wieder aus seiner Wohnung haben. Doch ohne professionelle Hilfe ist das nicht möglich.

Und genau in diesem Punkt sehen einige Abzocker ihre Gelegenheit – sei es mit komplett übertriebenen Preisen oder der unsorgfältigen Bekämpfung der Lästerlinge. BERLIN LIVE hat sich mit einem Experten unterhalten, der die Tricks der Betrüger längst durchschaut hat.

Berliner Unternehmer warnt vor schwarzen Schafen

„Es gibt viele unseriöse Firmen“, warnte Martin Sander bereits zu Beginn des Interviews. Der Geschäftsmann hat ein eigenes Unternehmen mit dem Namen „Thermokill“ gegründet, das sich mithilfe von Wärme und speziellen Öfen auf die Beseitigung von Bettwanzen festgelegt hat. Schon öfter wurde der Experte zu einem Bettwanzen-Befall gerufen, der zuvor angeblich von der Konkurrenz entfernt werden sollte. Doch gewissenhaft gearbeitet wurde dabei offenbar nicht.

„Ich hatte schon mal einen Kunden, der zuvor eine solche Firma beauftragt hat und die haben ihre Mittel bei ihm vergessen“, erzählte der Fachmann. Beim genaueren Betrachten der Produkte stellte sich heraus, dass sie eigentlich zur Bekämpfung von Ameisen gedacht waren und aus dem Baumarkt stammten. „Dafür nehmen die Firmen dann für diese eine Behandlung locker über 1.000 Euro“, stellte Sander klar.

Betroffene fallen auf dreiste Abzocke rein

„Oftmals sind die Leute in Panik und suchen nicht lange nach einem Dienstleister“, kann der Unternehmer die Fehlentscheidung zwar nachvollziehen, hofft aber auf keine weiteren Reinfälle. Einige der unseriösen Firmen werden meist von heute auf morgen aus dem Boden gestampft. „Viele kommen aus der ehemaligen Schlüsseldienst-Mafia. Dann kommt ein Schädlingsbekämpfer, der beim nächsten Kunden eine Rohrreinigung durchführt und beim übernächsten öffnet er die Tür“, erklärte Sander.

Wie das zustande kam? Viele hätten einfach gemerkt, dass der Markt boomt und man mit der Dienstleistung schnell Geld machen könne. Der Experte ist sogar davon überzeugt, dass einige „dubiose Firmen“ Geld zahlen würden, um in der Auflistung bei Suchmaschinen weit oben zu erscheinen, um somit sofort geklickt zu werden.

Bettwanzen-Profi rät: Ruhe bewahren

An dieser Stelle kann Sander nur raten: wachsam sein und Ruhe bewahren. Der Blick in das Impressum des Anbieters kann oftmals schon vor Betrügern warnen – beispielsweise wenn die Firmenadresse kurios erscheint oder wichtige Angaben fehlen. „Von Vermittlungsagenturen würde ich generell die Finger lassen“, mahnte der Bettwanzen-Profi.

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In diesen Fällen kann es nämlich passieren, dass man den Preis zahlt, aber der Vertragspartner gar nicht existiert und das Geld somit weg ist. Ohnehin rät Sander dazu, vorab ein Beratungsgespräch mit dem Bekämpfer zu führen, um auf Nummer sicher gehen zu können. Dann steht auch der sachgemäßen und vor allem erfolgreichen Beseitigung von Bettwanzen nichts mehr im Wege.