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Berlin: Immer neue Brücken-Probleme! DAS sind wirklich die Ursachen

Geht es um marode Brücken, fällt oft der Verdacht auf „Hennigsdorfer Stahl“ – sehr zum Ärger der Werksveteranen.

© IMAGO/Pacific Press Agency

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Klaus Höckel, ehemaliger Leiter des Hennigsdorfer Elektrostahlwerks und heute Vorsitzender des „Stahlwerker Traditionsvereins“, verteidigt den Stahl aus Hennigsdorf leidenschaftlich. Vorwürfe, dass dieser Stahl für marode Berliner Brücken verantwortlich sei, weist er gegenüber dem „Tagesspiegel“ zurück.

Laut Höckel waren Spannbetonbrücken, eine geniale Nachkriegserfindung, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland beliebt. Sie waren kostengünstiger als reine Stahlbrücken und prägten auch Berlins Bauprojekte.

Spannbetonbrücken und Berlins Bauweise

Nach dem Krieg nahm der Bau von Spannbetonbrücken zu. Doch Berlins Elsenbrücke und Kongresshalle zeigten später Schwächen. Der gesamte Spannstahl der DDR stammte aus Hennigsdorf, wodurch dieser Stahl bei Problemen stärker in den Fokus rückte. Das Herstellungsverfahren hatte zudem Schwächen, die Risse begünstigten. Auch spätere Verbesserungen änderten dies nur wenig.

Korrosion und Berlins Baukontrollen

Gutachter wie Torsten Hampel betonen, dass Schäden an Brücken oft nicht nur am Stahl liegen. Auch schlechte Bauausführung, etwa zu viel Wasser im Beton, trug zu Problemen bei. In Berlin gab es auf Baustellen wie der Rubensbrücke unzureichende Kontrollen. Fehler beim Betonieren oder in der Mörtelversiegelung der Stahlstränge führten zu Korrosion und instabilen Konstruktionen.

Die Rubensbrücke verdeutlicht Missstände. Schäden durch Schnee und ungenügend verbauten Beton wurden notdürftig repariert. Trotzdem steht die Brücke bisher stabil. Die Probleme vieler alter Spannbetonbrücken machten aber Berlins Neubauten wie die geplante Rudolf-Wissel-Brücke notwendig.


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Neue Brücken in Berlin entstehen kaum noch in Spannbetonbauweise, da die Technik als riskant gilt – zu Unrecht, sagen Experten. Sie ist sicher, wenn korrekt gearbeitet wird. Die ingenieurstechnischen Fehler der Vergangenheit könnten durch moderne Standards und strengere Kontrollen verhindert werden. Trotzdem bleibt ein „komisches Gefühl“, sobald man Berlins alte Spannbetonbrücken überquert.

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