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Berlin: Immer mehr Messer-Angriffe – Polizisten machen irren Vorschlag

In Deutschland häufen sich die Messerangriffe. Um diesen Trend einzudämmen, denken Polizeivertreter über eine bizarre Idee nach.

Berlin
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Dieser Trend klingt gar nicht gut: 2023 gab es deutlich mehr Messerangriffe mit Verletzten als in den Jahren zuvor. Um diese Entwicklung zu stoppen, bringt nun die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Idee ins Spiel, die ziemlich ungewöhnlich ist.

Demnach könnten Personen, die freiwillig ihr Messer abgeben, schon bald ein Netflix-Abo erhalten. Was steckt dahinter?

Berlin: So sollen die Messerangriffe eingedämmt werden

Allein im vergangenen Jahr kam es im gesamten Bundesgebiet zu 8.951 Fällen von Messerangriffen mit Verletzten. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) stellt nun klar, dass es so nicht weitergehen kann – und unterbreitet einen Vorschlag, den in dieser Form niemand erwarten konnte.


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„Verbotene und gefährliche Messer müssen schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit“, stellt der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke dieser Tage klar. Um das zu erreichen, sollen nach seinem Empfinden Anreize für potentielle Gewalttäter geschaffen werden, sodass diese ihre Messer freiwillig abgeben.

Damit das gelingen kann, fordert der 40-Jährige eine Waffenamnestie. In diesem Fall würde den Besitzern illegaler Waffen keine Strafen drohen, wenn sie diese aus freien Stücken abgeben. Doch damit nicht genug.

Ein skurriler Tausch

„Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers“, erklärt Kopelke weiter.

Dabei erinnert er auch an eine Diskussion, die bereits vor 15 Jahren in Deutschland geführt wurde. Damals stand die Idee einer „Abwrack-Prämie“ für illegale Schusswaffen im Raum, doch der Vorschlag wurde niemals umgesetzt. Nun könnte es also eine ähnliche Regelung für Messer geben.


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Nichtsdestotrotz, so erklärt der Chef der GdP, seien weitere Maßnahmen notwendig. Aus seiner Sicht sollten die Regeln für den Besitz von Messern vereinfacht werden. Außerdem halte er auch den Vorschlag eines „Messerführverbots“ für zielführend, jedoch sei für eine effektive Umsetzung zusätzliches Personal und bessere Ausrüstung vonnöten.