Mitten in der besinnlichen Weihnachtszeit kam es 2022 zum Unglück: Am 16. Dezember war der Aquadom in Berlin in den frühen Morgenstunden aus noch ungeklärten Gründen geplatzt. Nicht nur Millionen Liter Wasser fluteten innerhalb kürzester Zeit die Straße zur Museumsinsel – auch 1.500 Fische verendeten dadurch auf tragische Weise in der Nähe des Alexanderplatzes.
Drei Menschen wurden bei dem Unfall ebenfalls verletzt. Deshalb laufen aktuell auch Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung – bislang gegen Unbekannt. Die wichtigste Frage die noch immer im Raum steht: Wie konnte das Aquarium überhaupt platzen? Jetzt liegen erste Erkenntnisse eines privaten Gutachtens vor.
Berlin: Warum ist der Aquadom plötzlich geplatzt?
Die Eigentümergesellschaft Union Investment hatte den Auftrag in die Wege geleitet. Zur Erstellung des Gutachtens wurden die Scherben und Trümmerreste des einstigen Aquadoms in einer Halle in Brandenburg ganz genau unter die Lupe genommen. Anfang August kamen nun die ersten Details dazu ans Licht.
„Das Gutachten schließt, wie schon vermutet, eine gezielte und mutwillige Fremdeinwirkung – wie zum Beispiel einen Pistolenschuss – als Ursache der Havarie aus“, teilte ein Sprecher dem „rbb“ mit. Doch damit ist die tatsächliche Ursache noch immer nicht gefunden.
Berliner Staatsanwaltschaft bleibt skeptisch
Der Staatsanwaltschaft liegt das Gutachten derzeit noch nicht vor – ohnehin bleibt man an dieser Stelle noch skeptisch. „Das ist kein Sachverständiger, der von der Staatsanwaltschaft beauftragt wurde und hier bekannt ist, und deshalb werden wir dann natürlich auch – wenn es verfahrensrelevant ist – dieses Gutachten nochmal selbstständig überprüfen müssen“, betonte Sebastian Büchner, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber dem „rbb“.
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Auch Aufnahmen der Überwachungskameras konnten keine Erklärung liefern, beziehungsweise ein Fremdverschulden ausschließen. Der Grund: Keine der Kameras war konkret auf das Aquarium gerichtet. „Die wahrscheinlichste Ermittlungshypothese wären in der Tat im Augenblick irgendwelche Materialschäden, die sich da verwirklicht haben“, so die Staatsanwaltschaft.
Noch 2023 sollen mehr Details folgen
Man geht der Sache also weiter auf den Grund. Voraussichtlich im Oktober will Union Investment alle gesammelten Erkenntnisse ihres Gutachtens veröffentlichen. Bis dahin müssten die Details noch aufgrund der sorgfältigen rechtlichen Prüfung insbesondere auf Versicherungsbelange unter Verschluss bleiben.