Am 11. Juli sorgte ein Platzregen für einen ziemlich heftigen Wasserschaden in der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in Berlin. Ein gebrochener Anschlussbogen des Entwässerungsrohres für das Dach sorgte damals für eine heftiges Chaos. Das Wasser stand damals im betroffenen Bereich bis zehn Zentimeter hoch und hatte bis an die Unterkante der Magazinregale gereicht.
Laut einer Sprecherin scheint die Institution bei dem Unglück noch halbwegs glücklich davon gekommen zu sein. Das Wasser hätte wohl noch viel schlimmere Schäden anrichten können.
In der Berliner Landesbibliothek stand das Wasser mehrer Zentimeter hoch
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) von einer Sprecherin der ZLB in Berlin erfahren hat, kann die renommierte Bibliothek wieder etwas aufatmen. „Wir haben einigermaßen Glück gehabt“, heißt es seitens der ZLB.
Die Bände, darunter Zeitschriften, sähen fast alle gut aus, sagte die Sprecherin. Die ZLB hofft, sie bis Mitte August zurückholen zu können. Rund 800 Bände und 550 Schallplatten hatten Mitarbeiter laut Angaben der Sprecherin im Haus selbst zum Trocknen ausgelegt.
Betroffene Bestände solle durch Schockfrostung gerettet werden
Das Bundesarchiv habe rund 70 Bände bei sich zeitweise zur Gefriertrocknung untergebracht. Dabei werden die Bestände schockgefrostet, dann wird das gefrorene Wasser direkt in einen gasförmigen Zustand gebracht. So entweicht es aus dem Papier, ohne noch einmal flüssig zu werden.
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Die ZLB umfasst zwei Standorte, die beide dringenden Sanierungsbedarf haben: die Berliner Stadtbibliothek in Mitte, wo der Wasserschaden entstanden ist, und die Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg. Seit Jahren wird ein neues Domizil gesucht, an dem alle Bestände zusammengeführt werden sollen. Die ZLB befürwortet den Vorschlag von Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU), das Gebäude der Galeries Lafayette auf der Friedrichstraße dafür zu nutzen. Das Luxuskaufhaus ist seit Ende Juli geschlossen. (mit dpa)