In Berlin von A nach B zu kommen, ist manchmal gar nicht so einfach. Verspätungen und Ausfälle gehören bei BVG und S-Bahn zur Tagesordnung. Aber auch mit dem Auto ist es nicht viel besser. Endlose Staus, unzählige Ampeln und Baustellen machen den Berlinern das Leben schwer.
Und dann kommen auch noch andere Hindernisse hinzu. Die beeinträchtigen nicht nur die Autofahrer, sondern auch Rettungskräfte in ihrem Einsatz. Letztere haben jetzt genug und fordern den Senat dazu auf, Verantwortung zu übernehmen.
Berlin: Poller-Chaos gefährdet Menschenleben
Eigentlich sollen sie für mehr Sicherheit sorgen und den Straßenverkehr regulieren, indem sie das Befahren oder Zuparken von Straßen verhindern. Doch für viele Anwohner sind die Poller, die die Berliner Bezirke aufstellen, ein Dorn im Auge. Und nicht nur das, denn anstatt Sicherheit zu schaffen, können die Sperrpfosten sogar zum Sicherheitsrisiko werden.
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Immer wieder sorgen neu aufgestellte Verkehrspoller für Chaos. So auch vergangenen Montag (2. September). Am Richardplatz in Neukölln hat der Bezirk neue Kiez-Blockaden aufgestellt. Für die Feuerwehr ist hier dadurch fast kein Durchkommen mehr. Minutenlang müssen die Einsatzkräfte das Fahrzeug durch den Poller-Wald rangieren. Einen Schlüssel haben sie nur für eine der Metallstangen. Zum Glück ist der Wagen nicht im Einsatz, aber im Notfall können die Poller zum tödlichen Hindernis werden.
Polizei mit harscher Kritik – Senat muss seiner Verantwortung nachkommen
Als Grund für die Absperrung der Straße nennt der Bezirk den hohen Durchgangsverkehr am Richardplatz. Mit den Pollern sollen Lärmbelästigung und Gefahren reduziert werden. Doch stattdessen verursacht das Zupollern der Verkehrswege nur mehr Probleme, vor allem für Rettungskräfte. Noch schlimmer: Diese werden zum jetzigen Zeitpunkt vor dem Setzen neuer Poller noch nicht mal darüber informiert.
Für Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, ein absolutes No-Go. In seinem Statement fand er deutliche Worte: „Es ist legitim, wenn Bezirke im Rahmen ihrer Zuständigkeit sich zur Umgestaltung von Verkehrsräumen entscheiden. Wenn Ideologie aber Menschenleben gefährdet, ist die Grenze überschritten.“ So dürfe es nicht sein, dass Polizei und Feuerwehr von derartigen Umbauten erst erfahren, wenn sie bei der Fahrt zu Menschen in Not durch ein Hindernis aufgehalten werden.
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Jendro sieht hier den Senat in der Bringschuld: „Wir erwarten, dass der Senat hier seiner Verantwortung nachkommt und per gesetzlichen Regelungen vorschreibt, dass die Bezirke bei jeder baulichen Veränderung im öffentlichen Straßenland vorab Polizei und Feuerwehr zu beteiligen haben.“