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Görlitzer Park: Zaun kaum zu verhindern – aber ändern sich jetzt noch die Schließzeiten?

Der Görlitzer Park ist ein Hot Spot für Drogenhandel und Kriminalität. Doch gegen die Pläne einer Umzäunung gibt es regen Widerstand.

Görlitzer Park
© IMAGO/Jürgen Held

Brennpunkt für Drogen und Delikte: das ist der Görlitzer Park in Berlin

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der Park auch zahlreiche Sport- und Spielplätze. Der Görlitzer Park sorgt aber auch immer wieder für Negativschlagzeilen. Die Grünanlage gilt seit Jahren als Brennpunkt von Drogenkriminalität, Diebstahl, Bedrohungen und weiteren Delikten.

Geht es bei diesem Streit schon nur noch um Detailfragen? Der Berliner Senat will den Görlitzer Park mit einem Zaun umgeben und bei Einbruch der Dunkelheit schließen. Damit will die CDU-geführte Landesregierung dem florierenden Drogenhandel entgegentreten. Aller Proteste prallte bislang erfolglos an dem Vorhaben ab.

Denn sowohl Anwohnergruppen als auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg selbst waren gegen den geplanten Zaun vorgegangen. Doch dem Bau scheint inzwischen nichts mehr im Weg zu stehen. Um die Schließzeiten wird aber noch gefeilscht.

Wie lange bleibt der Görlitzer Park dicht?

Jetzt meldete sich nämlich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zu Wort. Denn für viele Radler sei der Görlitzer Park eine wichtige Verkehrsachse. Ist der Zaun zu, fällt die Weg. „Gerade in den Abend- und Morgenstunden nutzen viele Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer die Wege durch den Park, um zur Arbeit oder nach Hause zu gelangen“, erklärt ADFC-Sprecher Karl Grünberg die Bedenken.

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Ist der Park geschlossen, komme auf Radfahrer und Fußgänger demnach ein erheblicher Umweg zu. Bis zu 1,2 Kilometer vom Wrangelkiez in das Viertel um die Reichenberger Straße. Daher steht für den ADFC fest: „Keine Lösung wäre es, die Parköffnung ausschließlich an das Tageslicht zu koppeln.“

Schließung keine Lösung?

Nachteile durch Umwege sieht auch der Fußgängerverband Fuss e.V. Eine nächtliche Absperrung sei nur bedingt sinnvoll: „Es ist letztlich egal, ob Menschen wegen eines Zauns nicht durch den Park gehen können oder weil sie Angst haben.“ Denn schon jetzt würden viele den Görlitzer Park nachts meiden und deutlich weitere Wege in Kauf nehmen.



Abhilfe könne da nur geschaffen werden, indem der Görlitzer Park nachts heller besser einsehbar werde. Licht und die Gewissheit, nicht behelligt zu werden, würden mehr helfen als ein Zaun, erläutert der Vorsitzende Roland Stimpel die Sicht des Fuss e.V. „Wirklich offen ist der Park nur, wenn den Menschen die Angst genommen wird.“ (mit dpa)