Die Mieter in Berlin werden von ihren Hausverwaltungen oft allein gelassen. Tropft plötzlich Wasser von der Decke oder bildet sich Schimmel im Bad, sind die Ansprechpartner kaum erreichbar. Auch E-Mails bleiben oft unbeantwortet.
Doch was Lothar G. und seine mehreren hundert Nachbarn im Moment erleben, macht sprachlos.
Mieter in Berlin im Stich gelassen
In der Neuköllner Pfarrsiedlung haben die Mieter ein großes Problem. Am 7. September ist eine Rohr gebrochen, seitdem haben sie weder warmes Wasser noch eine Heizung. Für die Bewohner der über 500 Wohnungen bei den aktuellen Temperaturen eine Katastrophe.
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Einer von ihnen ist Lothar G. Erst kürzlich wurde der 89-Jährige aus dem Krankenhaus entlassen. „Und dann saß ich bei 8 Grad im Wohnzimmer“, erläutert der Rentner gegenüber der „BZ“. Für ihn ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Telefonisch wandte er sich an seine Hausverwaltung, doch da „wird man nur vertröstet und abgewimmelt.“
Antworten lassen auf sich warten
Und das geht nicht nur ihm so, auch andere Nachbarn machten diese Erfahrung. In der „Chaos-Siedlung“, wie die Mieter in Berlin sie selbst nennen, funktioniert die Kommunikation mit den Hausverwaltungen grundsätzlich nicht. „Teilweise warten wir monatelang auf Antworten“, erklärt Anwohner Thorsten Ludwig. Aus Frust hat er nun eine Mieterinitiative gegründet.
Immerhin, eine Hausverwaltung antwortet auf Anfrage der „BZ“, dass nach aktuellem Stand die restlichen Teile für die Reparatur in wenigen Tagen geliefert werden sollen. „Dann können die Arbeiten fortgeführt und finalisiert werden.“
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Die Daumen der Mieter in Berlin-Neukölln sind jetzt gedrückt. Doch auch wenn das Rohr demnächst repariert werden sollte, von Feierstimmung sind die Anwohner weit entfernt. Langwierige Probleme gehören in der Pfarrsiedlung leider zum Alltag. Thorsten Ludwig: „Seit zehn Jahren vergeht hier kein Winter, in dem Heizung und warmes Wasser nicht ausfallen.“