Das Tierheim Berlin platzt aus allen Nähten. Allen voran das Hundehaus. Im Moment gibt es etwa 300 Hunde dort. Damit ist es am Rande seiner Kapazitäten.
Doch warum landen so viele Hunde dort? Und wie ließe sich das verhindern?
Tierheim Berlin völlig überlastet
Christine Streichan ist Pressesprecherin im Tierheim Berlin. Die Einrichtung am östlichsten Rande Lichtenbergs ist die größte ihrer Art in ganz Europa. Neben Hunden leben hier Katzen, Schildkröten, Schlangen und sogar Schweine.
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Doch gerade bei den Hunden ist die Not besonders groß. Aus Streichans Sicht liegt das daran, dass die Menschen sich vor der Anschaffung eines Vierbeiners zu wenig Gedanken machen. „Viele fragen sich nicht, was ein Tier braucht, ob man genug Zeit hat und wie hoch die monatlichen Kosten sind“, erklärt sie gegenüber BERLIN LIVE.
Der Hundeführerschein muss her
Viele Hunde fühlen sich später oft von ihren Besitzern vernachlässigt, falsch verstanden oder werden schlecht behandelt. Häufig folgen dann Biss-Vorfälle. „Doch hinter jedem Biss steckt ein Schicksal“, erklärt die Sprecherin der Tierheims Berlin.
Doch ihr Schicksal wird durch den Biss häufig endgültig besiegelt. „80 bis 90 Prozent der Hunde bei uns haben schon einmal gebissen.“ Das Problem daran: „Niemand der hierher kommt, will einen Bisshund.“
Viele Menschen, die im Tierheim nach einem neuen Gefährten suchen, wollen ein Tier, das in erster Linie hübsch ist. Lieb und nett soll es sein. „Und da fallen schon mal viele unserer Hunde weg“, so Streichan. Viele Hunde bleiben deshalb Monate, wenn nicht sogar Jahre.
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Ein weiterer Grund für die Abgabe vieler Hunde seien unerwartet hohe Tierarztkosten. Wird ein Hund chronisch krank, ist das für viele kaum bezahlbar. „Ein Blutbild mit MRT und dem Stellen einer Diagnose kosten ruckzuck 2000 Euro“, erklärt die Sprecherin des Tierheims Berlin. Weitere Medikamente noch nicht mit einberechnet.
Gerade bei den zuletzt stark gesteiegnen Kosten für tiermedizinische Behandlungen reicht das Geld häufig bei vielen nicht aus.
Streichan sieht die Lösung des Problems daher in der Prävention: „Wie müssen bei der Aufklärung anfangen.“ Menschen müssen sich vor der Anschaffung eines Hundes überlegen, ob sie das für die nächsten Jahre schaffen. Hierbei kann aus ihrer Sicht ein Sachkundenachweis helfen. Damit kann man dem Züchter, dem Tierheim oder dem privaten Vermittler zeigen, dass man sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat – und böse Überraschungen bleiben aus.