Veröffentlicht inAktuelles

Tierheim Berlin: Das sollten Hunde-Besitzer keinesfalls tun – „Lebensqualität erheblich vermindert“

Einige Hundebesitzer tun ihrem Liebling mit ihrer Haltung keinen Gefallen. Sie vermindern damit sogar dessen Lebensqualität, weiß das Tierheim Berlin.

Tierheim Berlin
© IMAGO/imagebroker

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Es ist ein brisantes Thema, das nicht nur unter Hundebesitzern und Tierliebhabern immer wieder heftig diskutiert wird. Die Rede ist von der Haltung von Vierbeinern in einem Zwinger.

Für viele ist es keine große Sache, andere empfinden es als Tierquälerei. Die Meinungen zu Hunden in Zwingern gehen weit auseinander. Gegenüber BERLIN LIVE positioniert sich das Tierheim Berlin eindeutig und macht eine klare Ansage in Richtung aller Halter.

Tierheim Berlin: Zwingerhaltung nur in Ausnahmefällen

Vor allem Hundebesitzer mit Hof oder Garten halten häufig ihr Tier in einem Zwinger. Ihre Beweggründe sind dabei sehr unterschiedlich – oft hat es mit einem schwierigen Verhalten des Hundes zu tun oder vermeintlich praktische Gründe, zum Beispiel, dass der Vierbeiner nicht permanent draußen im Augen behalten werden kann.

+++ Tierheim Berlin: Stadt der einsamen Tiere – „Hinter jedem Biss steckt ein Schicksal“ +++

Was auch immer am Ende dazu führt, dass Herrchen oder Frauchen den Hund in einen Zwinger steckt – gut ist das keinesfalls, im Gegenteil. Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt das Tierheim Berlin: „Der Hund ist ein sehr soziales Lebewesen, das im Familienverband leben möchte und die Nähe und Fürsorge seines Sozialpartners benötigt. Er ist das einzige Haustier, das Menschen, außer anderen Hunden, als Sozialpartner anerkennt. Eine Zwingerhaltung sollte deshalb nur in Ausnahmefällen (z.B. medizinische Behandlung/Ruhigstellung/Tierheime) erfolgen.“

Diese Folgen kann eine Haltung im Zwinger auf den Hund haben

Auf die Frage, ob die Haltung im Zwinger grundsätzlich schlecht für Hunde sei, antwortet das Tierheim: „JA, denn es bedeutet meist Isolation des Hundes über unangemessen lange Zeiträume von der Bezugsperson und dadurch Einsamkeit. Wichtig sind ein Zusammenleben mit dem Rudel, Gassigänge, soziale Kontakte und Auslastung.“

Wer seinen Vierbeiner in einem Zwinger hält, ohne für täglichen Sozialkontakt und Auslastung zu sorgen, schadet dem Tier. Unterforderung, zu wenig Bewegung sowie Einsamkeit können unter anderem zu Stereotypie und Zwangsverhalten, einem gestörten Sozialverhalten, zu erhöhtem Aggressionspotential und zu Depressionen führen. „Die Lebensqualität eines permanent eingesperrten Tiers ist erheblich vermindert“, schlussfolgert das Tierheim Berlin.


Weitere Themen aus Berlin:


Grundsätzlich ist es Hundebesitzern erlaubt, ihren Vierbeiner in einem Zwinger zu halten. Es gibt dabei allerdings einige gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen, was unter anderem die Größe und das Material des Zwingers betrifft. „Wenn an einer Zwingerhaltung nichts vorbeiführt, weil ein Hund beispielsweise im Tierheim auf ein neues Zuhause wartet, so muss zumindest jeden Tag mehrere Stunden für Auslastung und Sozialkontakt gesorgt werden. Sonst ist eine Zwingerhaltung nicht hinnehmbar“, betont das Tierheim.

Am Ende muss jeder, der einen Hund hat, für sich entscheiden, wie er diesen halten möchte. Dabei sollte man sich den Auswirkungen der jeweiligen Form auf den Vierbeiner bewusst sein.