Man hat es so oft gehört, dass es eigentlich kaum noch schockieren kann. Das Tierheim Berlin operiert am Limit. Seit Jahren ist die Einrichtung im Bezirk Lichtenberg an ihrer Kapazitäts- und die Mitarbeitenden an ihrer Belastungsgrenze.
Doch immer wieder gibt es Notfälle, in denen das Tierheim Berlin nicht anders kann, als weitere notleidende Tiere aufzunehmen. Die Gründe der Notfälle ist vielfältig, doch einer kommt in letzter Zeit offenbar immer häufiger vor – das Animal Hoarding.
Tierheim Berlin: Immer wieder Sicherstellungen
Unter Animal Hoarding versteht man vereinfacht gesagt das Sammeln von Tieren. Oftmals steht dahinter eine psychische Erkrankung wie Kerstin van Kan vom Deutschen Tierschutzbund jüngst gegenüber BERLIN LIVE erklärte. Die Tiere werden in der Regel unter schlimmsten Bedingungen auf zu engem Raum gehalten. Sie erleiden physische und psychische Schäden.
Gelangt ein solcher Fall an die Öffentlichkeit, handeln die Behörden. Das zuständige Veterinäramt schreitet ein, stellt die Tiere sicher. Sie kommen in aller Regel ins Tierheim Berlin. Und das kann die immer neuen Sicherstellungen kaum noch händeln.
Tierheim-Mitarbeiterin: Grenze ist erreicht
In einem Video des RBB, das in den sozialen Netzwerken geteilt wird, zählte Anni Matthaes vom Tierheim Berlin die Sicherstellungen der letzten Tage auf. Erst 18 Katzen, dann elf weitere Katzen, dann neun Hunde. „Wenn man in einer Woche auf einmal 40 Tiere mehr hat, das müssen wir auch erstmal irgendwie stemmen“, sagte sie darin. „Unsere Grenze ist eigentlich schon erreicht. Und jeden Tag geben wir erneut alles, dass wir auch die Tiere noch aufnehmen können.“
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Neben dem großen Tierheim Berlin gibt es auch zahlreiche kleinere Vereine, die ebenfalls Tiere aufnehmen und dabei helfen, sie weiter zu vermitteln. Warum Menschen Tiere horten kann unterschiedliche Gründe haben. Hier hat Expertin Kerstin van Kan die wichtigsten erklärt.