Berlin hat große Pläne: Die Hauptstadt will die olympischen Spiele 2036 ausrichten. Doch das könnte mächtig teuer werden – vielleicht sogar zu teuer?
Schon sechsmal hat Berlin es versucht, jetzt soll es endlich mit dem Zuschlag für Olympia klappen. Insgesamt satte 16 Milliarden Euro dürften die Ausrichtungskosten für Olympia 2036 betragen, heißt es in einem Schreiben der Finanzverwaltung. Und damit wäre für 2036 viermal mehr veranschlagt als noch für die Olympia-Bewerbung 2024 – und knapp doppelt so viel wie für Paris 2024.
Drastische Maßnahmen in Berlin
„Die aufgenommenen Schulden würden Berlin noch jahrelang belasten“, wird Klara Schedlich, Sport-Sprecherin der Berliner Grünen vom „Tagesspiegel“ zitiert. Ein weiteres Problem: Die olympischen Spiele werden wahrscheinlich sogar nochmal teurer als die ohnehin schon veranschlagten 16 Milliarden Euro! Wie Oxford-Forscher 2014 herausfanden, wird die Sportveranstaltung in der Regel zweieinhalb mal so teuer, wie ursprünglich geplant!
Dabei hat die Hauptstadt mit anderen Problemen zu kämpfen – auch den Bezirken das Olympia-Geld zuzustecken scheint keine Lösung zu sein. Eine dramatische Liste zeigt: Weil der Senat nicht genügend Geld für die Bezirke springen lässt, muss man in Neukölln zahlreiche soziale Angebote kürzen. Die Obdachlosenhilfe muss reduziert werden, die Suchthilfe wird gestrichen, die Müllentsorgung in Parks wieder halbiert.
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Auch weitere Berliner Bezirke betroffen
Doch nicht nur in Neukölln werden diese oder ähnliche Angebote gestrichen. Mindestens drei weitere Bezirke planen drastische Kürzungen ihrer sozialen Angebote. Betroffen sind Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Treptow-Köpenick. Und auch Tempelhof-Schönebergs Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) sieht Probleme für ganz Berlin, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. „Auch wir in Tempelhof-Schöneberg werden gehalten sein, beim Personal und bei den freiwilligen sozialen Ausgaben zu kürzen.“