Der Fall schockierte im Juni tagelang ganz Berlin. Eine 41 Jahre alte Frau hatte in Altglienicke (Bezirk Treptow-Köpenick) am 10. Juni ihre 21 Monate alte Tochter in eine Katzentransportbox gesteckt und aus dem Fenster geworfen.
Das Mädchen überlebte schwer verletzt, die Frau wurde festgenommen. Nun hat die Staatsanwaltschaft weitere Schritte eingeleitet.
Berlin: Staatsanwaltschaft leitet neue Schritte ein
Nach Angaben der Ermittlungsbehörden hatte sich die Tat am 10. Juni im 13 Uhr ereignet. Die 41-Jährige soll erst eine Tüte Abfall aus dem Fenster im dritten Stock ihres Wohnhauses in der Ortolfstraße geworfen haben, dann sperrte sie ihr Kind in die Katzenbox und warf es hinterher. Elf Meter stürzte das Kind laut Antragsschrift der Staatsanwaltschaft in die Tiefe. Es erlitt eine Unterschenkel- und Beckenfraktur, Stauchungen der Lunge sowie der Lendenwirbelsäule, Schwellungen und Hämatome im Gesicht.
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Laut der Antragsschrift soll die 41-Jährige ihre gerade einmal 21 Monate alte Tochter bewusst wie den zuvor aus dem Fenster geworfenen Abfall behandelt haben. Daher geht die Staatsanwaltschaft von niedrigen Beweggründen aus. Eine Anklage wegen versuchten Mordes strebt die Staatsanwaltschaft allerdings nicht an – dafür aber ein Sicherungsverfahren. Eine Entscheidung steht noch aus. Das Landgericht Berlin I wird sie treffen.
Psychiatrie statt Knast
Der Grund: Es bestehen Anhaltspunkte dafür, dass die Beschuldigte zum Tatzeitpunkt aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig gewesen sei. Mit dem Sicherungsverfahren wollen die Ermittler erreichen, dass die Beschuldigte in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird. Seit dem 11. Juni befindet sie sich bereits im Krankenhaus des Maßregelvollzugs.
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Die weiteren Kinder der Frau im Alter von 9, 13 und 15 Jahren kamen nach der Festnahme in die Obhut der Jugendamtes. Ob sie bereits in Pflegefamilien untergekommen sind, ist nicht klar.