Die Berliner Polizei gibt bekannt, dass am vergangenen Freitag (11.08) vier Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren in Rudow festgenommen wurden. Sie werden verdächtigt, einen schweren Raubüberfall im Stadtteil Neukölln verübt zu haben.
Der Vorfall reiht sich in eine lange Reihe von Delikten ein, die von Minderjährigen in Berlin begangen werden. Erst bei der im April veröffentlichten Kriminalstatistik wurde ein starker Anstieg von Kinder- und Jugendkriminalität aufgezeigt. Laut der Statistik stieg die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren um 4.160 auf 24.799 Personen. Das ist ein Anstieg um 20 Prozent.
Neukölln: So soll sich der Raubüberfall zugetragen haben
Nach den bisherigen Ermittlungen der Berliner Polizei, sollen die Verdächtigen einen Wagen des Fahrdienstleisters Uber in den Efeuweg um 04:00 Uhr in Neukölln bestellt haben. Beim Eintreffen der 48-jährigen Uber-Fahrerin stiegen zuerst nur die beiden 14-Jährigen in das Auto. Einer der 13-Jährigen wartete vor dem Auto und bat die Frau, auf eine weitere Person zu warten. Des Weiteren soll er die Fahrerin gefragt haben, ob sie Geld wechseln könnte.
Als sie ihre Geldbörse in die Hand nahm, soll ein weiterer 13-Jähriger aufgetaucht sein und ihr mit einem Schlagstock ins Gesicht geschlagen haben. Der andere 13-Jährige soll ihr dann die Geldbörse entrisse haben. Mit der Beute sollen dann alle vier geflüchtet sein. Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnte die Berliner Polizei die Tatverdächtigen noch am selben Tag festnehmen und die mutmaßliche Beute sicherstellen.
Keine Strafen für kriminelle Kinder
Die Minderjährigen stehen im Verdacht, innerhalb der letzten zwei Monate mehrere Raubüberfälle dieser Art begangen zu haben. Da die 13-jährigen Jungen wegen ihres Alters noch nicht strafrechtlich verfolgt werden können, wurden sie in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Gegen die beiden 14-jährigen Tatverdächtigen wurden am Samstag durch einen Ermittlungsrichter Untersuchungshaftbefehle erlassen.
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Im Gespräch mit BERLIN LIVE konnte die Berliner Polizei zum aktuellen Zeitpunkt keine Auskunft über den Zustand der 48-jährigen Frau geben.