Die sogenannte Ringbahnbrücke auf der Stadtautobahn A100 ist seit dem 6. März lediglich einspurig befahrbar gewesen, nun soll sie komplett gesperrt werden. Dies teilte die Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) am Mittwoch (19. März) mit.
Wie sie auf ihrer Internetseite erklärte, musste die Autobahn GmbH des Bundes die Brücke am Autobahndreieck Funkturm in Charlottenburg jetzt vollständig geperrt werden. Die Autobahnbrücke auf der A100 sei „nicht mehr befahrbar“, heißt es in der Mitteilung der VIZ. Nun steht wohl auch fest, wie lange die Stadtautobahn gesperrt sein wird.
Die A100 ist am Autobahndreieck Funkturm gesperrt
Diese Nachricht dürfte für viele Autofahrer ein echter Schock sein. Denn auch wenn sich die Brückensperrung bereits seit Tagen angedeutet hat, müssen sie sich nun für unbestimmte Zeit komplett umstellen.
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Wie lange die Arbeiten andauern, blieb zunächst offen. Brodel sprach am Vortag von mindestens zwei Jahren, relativierte den Zeitraum daraufhin aber wieder. „Es kann auch kürzer sein, es kann auch länger sein“, sagte Autobahn-Sprecher Ralph Brodel.
„Bei der Brückenprüfung Anfang März 2025 wurde eine signifikante Ausweitung eines bereits bekannten Risses im tragenden Bauteil festgestellt“, so die VIZ Berlin. „Die daraufhin eingeleiteten weiteren Untersuchungen umfassten umfangreiche Bauteilprüfungen mittels moderner Prüfmethoden sowie kontinuierliche Beobachtungen unter Verkehrsbelastung.“
Die Vollsperrung der A100 ist „unvermeidbar“ gewesen
„Die ingenieurstechnischen Untersuchungen zeigen, dass die Ringbahnbrücke sofort aus dem Verkehr genommen werden muss“, erläutert Ronald Normann, Niederlassungsleiter Nord-Ost der Autobahn GmbH des Bundes.
„Nach eingehender Prüfung aller technischen Optionen können weder eine temporäre Teilsperrung noch provisorische Stützmaßnahmen die erforderliche Standsicherheit gewährleisten. Die Vollsperrung ist aus Gründen der Verkehrssicherheit unvermeidbar. Wir wissen, dass diese Sperrung eine enorme Belastung für den Verkehr in Berlin bedeutet, aber es gibt aus Sicherheitsgründen keine andere Wahl“, betont Normann.
Aktuell wird mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet
Wie jeder Autofahrer in den letzten Wochen leidlich erfahren konnte, wirkt sich die Sperrung der Ringbahnbrücke erheblich auf den Straßenverkehr in Berlin aus. „Verkehrsteilnehmer müssen mit weiträumigen Staus und Umleitungen rechnen“, erklärte die VIZ. „Nach Norden wird kurzfristig eine Baustellenverkehrsführung auf der Gegenfahrbahn eingerichtet.“
„Der Neubau der Brücke ist Bestandteil der Erneuerung des Autobahndreiecks Funkturm. Diese umfasst den Neubau von 1,9 Kilometern der Autobahnen A 115 und A 100, 25 Brückenbauwerken sowie der Anschlussstelle Messedamm“, so die VIZ. „Das Planfeststellungsverfahren läuft derzeit beim Fernstraßenbundesamt.“
„Es reicht langsam, die ganze Stadt ist eine Baustelle geworden“
Auf der Social-Media-Plattform X reagierten viele Autofahrer genervt. „Naja, wenn man das ganze Geld in die Welt verschenkt, bleibt nix fürs eigene Land übrig, motzte ein besorgter Bürger. „Haben sie es also geschafft“, ergänzte ein anderer User. „Das beste Deutschland aller Zeiten.“
Aber es gab hier auch konstruktive Kritik: „Es reicht langsam, die ganze Stadt ist eine Baustelle geworden“, erklärte ein User. „Macht da ein Fahrradweg hin! Was soll das denn immer mehr Baustellen und jahrelanges Bauen!“
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Der Verkehr soll ab Montag (24. März) auf die Gegenfahrbahn umgeleitet werden, die nicht über die dreispurige Brücke verläuft. In Richtung Norden steht so wieder eine Fahrspur zur Verfügung, in Richtung Süden dann nur noch zwei statt der üblichen drei. So soll ein Großteil der Autos auf der Autobahn gehalten werden. „Dennoch sind natürlich massive Staus nicht zu vermeiden“, sagte Brodel. Über die Autobahnbrücke fuhren täglich rund 95.000 Fahrzeuge, die nun einspurig auf die Gegenfahrbahn geleitet werden sollen.