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Berlin: Noch einmal deutlich teurer! Kann sich die Hauptstadt diese Schnellstraße noch leisten?

Mit dem Bau einer vierspurigen Straße soll im Berliner Stadtverkehr ein Lückenschluss erfolgen. Doch das Projekt wird immer teurer.

Berlin
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Verkehrszeichen 342: Wer das übersieht, zahlt 120 Euro Strafe

Auf den ersten Blick erinnert das Verkehrszeichen 342 an Haifischzähne. Wir klären auf, was es mit den Markierungen auf der Fahrbahn auf sich hat.

Der Straßenverkehr spielt in der Hauptstadt Berlin eine entscheidende Rolle. Jeden Tag rollen unzählige Autos, Busse und Co. über die Fahrbahnen der Metropole, um von A nach B zu gelangen.

Die Verantwortlichen wollen das Verkehrsnetz durch einen Lückenschluss weiter optimieren. Doch das Unterfangen kostet viel Geld – und wird nachweislich immer teurer.

Berlin: Bei diesem Verkehrsprojekt steigen die Kosten

In der Theorie stellt die Tangentialverbindung Ost (TVO) als geplante vierspurige Straße zwischen Marzahn und Köpenick eine tolle Möglichkeit dar, um einen Lückenschluss im Berliner Stadtverkehr zu ermöglichen. Doch leider bereiten die Kosten immer größeres Kopfzerbrechen. Zu Beginn wurde der finanzielle Aufwand auf 46 Millionen Euro beziffert – mittlerweile ist die Prognose um ein Vielfaches höher.


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Zuletzt stand eine Summe von 351 Millionen Euro im Raum, allerdings wird auch dieser Betrag nun schon wieder getoppt. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, geht aus einem Brief des Bundeswirtschaftsministerium an den Berliner Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar hervor, dass sich die Aufwendungen nun auf 376 Millionen Euro belaufen. Dies ist achtmal so hoch wie die Ausgangsprognose.

Das ist noch nicht alles

Wer nun gedacht hat, dass der Betrag nicht mehr weiter ansteigen kann, der irrt. In dem Schreiben vom 23. Mai heißt es vonseiten des Ministeriums, dass auch weitere Kostensteigerungen „nicht ausgeschlossen“ werden können. Woran liegt das?

Eine Ursache stellt der Umstand dar, dass die ursprünglichen Planungen für die inzwischen 7,2 Kilometer lange Nord-Süd-Verbindung tiefgreifend überarbeitet wurden. Anfangs gingen die Beteiligten noch von einer zweispurigen Straße aus. Später sorgte die große Diskussion, auf welcher Seite des Berliner Außenrings die Straße entstehen soll, für weiteren Anpassungsbedarf. Daraus resultierte ein komplexerer Streckenverlauf – mit deutlich höheren Kosten.


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Ein zusätzlicher finanzieller Knackpunkt ist das Vorhaben, die TVO mit Zweirichtungsradweg sowie Gehweg zu flankieren. Außerdem sollen auf einem bestimmten Abschnitt Lärmschutzwende errichtet werden.

So verwundert es abschließend nicht, dass es bereits viele Kritiker gibt, die nicht mehr an den Bau der Straße glauben. „Die aktuelle Planung des Senats wird in finanzieller und rechtlicher Hinsicht scheitern“, prophezeit Gelbhaar.