Früher waren sie eine absolute Rarität und ein Zeichen des Andersseins – heute sind sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Tattoos.
Doch leider sind die kleinen Kunstwerke nicht gerade günstig. Umso besser, dass es in Berlin 22 Studios gibt, bei denen man ein Tätowierung auch kostenlos bekommen kann. Hier erfährst du alle Details.
Berlin: Zahlreiche Menschen warten auf ein Spenderorgan
Tattoos können durchaus teuer sein und mehrere Hundert Euro kosten. Anders ist es bei dem speziellen „OptInk“-Tattoo. Doch womit haben Tattoo-Fans dieses Glück verdient? Ganz einfach, das kleine filigrane Tattoo bestehend aus einem Kreis und zwei Halbkreisen ist ein Organspendeausweis und eine Idee des Vereins „Junge Helden.“
Der Verein macht sich schon seit Jahren mit der Unterstützung namenhafter Promis für das Thema Organspende in der Öffentlichkeit stark. Doch leider gibt es in Deutschland immer noch nicht genug Spender. Das zeigen erschreckende Zahlen.
Auf der Homepage der Initative heißt es: „In Deutschland warten rund 10.000 Menschen auf eine Organtransplantation. Aber auch in diesem Jahr werden circa 1.000 Menschen ihr lebensrettendes Organ nicht rechtzeitig bekommen.“
Tattoo-Studios bieten drei Optionen an
Andere europäische Länder sind da schon einen Schritt weiter. So gibt es zum Beispiel in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Österreich die sogenannte Widerspruchslösung. Per Gesetz ist also jeder Mensch Organspender. Erst wer offiziell widerspricht, verliert den Status.
Um die Begeisterung der Menschen hierzulande anzuheben, kam der Verein 2023 auf die Idee, die Bevölkerung zusätzlich auf andere Art als mit den bisherigen Social-Media-Kampagnen für das Thema zu gewinnen – und die Reaktion ist durchaus positiv.
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Über 550 Tattoo-Studios haben sich bundesweit bereits angemeldet. Allein in Berlin sind es 22. Sie haben die Möglichkeit, das Tattoo entweder komplett kostenlos anzubieten oder sogenannte Walk-in-Days zu veranstalten. Das bedeutet, dass „an bestimmten, von dem jeweiligen Studio festgelegten Tagen OptInk umsonst gestochen“ wird. Zusätzlich bieten einige Studios die Option an, das Tattoo kostenlos zu einem bezahlten Tattoo dazuzustechen.
Angebot wird gut angenommen
Über 6.000 Menschen haben sich bereits tättowieren lassen. Nach eigenen Aussagen des Vereins konnten dadurch bereits mehr als 42.000 Menschenleben gerettet werden.
Im Falle eines Falle fungiert das Tattoo für die Angehörigen, die letztlich über eine Organspende entscheiden, wie eine „Willenserklärung oder ein Zustimmungsnachweis.“ Im Grunde ist es also ein für alle sichtbarer Organspendeausweis.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Das oben gezeigte Design muss aber nicht statisch bei allen gleich aussehen. Man kann das Tattoo auch in andere, größere Motive integrieren. Wichtig ist dabei lediglich, dass die Grundform erkennbar ist, denn das Motiv symbolisiert die Buchstaben O und D, die in diesem Fall für „organ donor“ (deutsch: Organspender) stehen.
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Unter dem Hashtag #optink finden sich auf Instagram zahlreiche Beispiele.
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Wer Interesse an einem OptInk-Tattoo hat, findet hier eine Karte mit allen Studios in Berlin.