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Strausberger Platz in Berlin: Du ahnst nicht, welche grausame Geschichte er verbirgt

Der Strausberger Platz ist bei Berlinern und Touristen bekannt. Doch er verbirgt auch eine düstere Geschichte.

Strausberger Platz Berlin
© imago images/Schöning

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer vom Alexanderplatz in den Osten fährt, kommt am Strausberger Platz nicht vorbei. Der Platz mit dem riesigen Kreisverkehr und dem gewaltigen Brunnen bildet quasi die Grenze zwischen den Berliner Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Von West nach Ost führt die Karl-Marx-Allee durch ihn hindurch, von Nord nach Süd quert ihn die Lichtenberger Straße.

Heute verzweifeln Touristen und Berliner gleichermaßen an dem mit zahlreichen Ampeln bestückten Kreisverkehr. Und an den Ausfahrten, die auf den ersten Blick alle gleich auszusehen scheinen. Doch diese Unannehmlichkeiten sind nichts gegen die Vergangenheit des Strausberger Platzes – die ist nämlich richtig düster.

Strausberger Platz in Berlin: Düstere Geschichte

Dass der Strausberger Platz aussieht, wie er aussieht, liegt am Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit wurde die Gegend nämlich beinahe komplett zerstört. Nach dem Krieg kümmerte sich die DDR um den Wiederaufbau. Es entstanden in den 1950er Jahren zahlreiche Wohnhäuser und im Jahr 1967 bekam dann auch der Platz selbst seine heutige Gestalt mitsamt des Brunnens.

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Die düstere Geschichte des Strausberger Platzes geht aber noch deutlich weiter zurück – und zwar ins Mittelalter und in die Frühe Neuzeit. Und da befand sich in unmittelbarer Nähe zum heutigen Strausberger Platz der Richtplatz Berlins – auch Rabenstein genannt. Hier wurden zahlreiche Todesurteile versteckt.

Der bekannteste hingerichtete Mann war Hans Hohlhase im Jahr 1540. Er wurde von einem Machthaber aus dem Kurfürstentum Sachsen schikaniert und ließ sich zu einer Fehde hinreißen. Dafür wurde er schließlich hingerichtet. Seine Geschichte wurde von Heinrich von Kleist im Werk „Michael Kohlhaas“ aufgegriffen.

Willkürakt mit 38 Todesurteilen

Weniger bekannt, aber nicht weniger grausam war die Hinrichtung von 38 jüdischen Männern und Frauen im Jahr 1510 am Berliner Rabenstein. Ihnen wurde in einem Willkürakt der Justiz vorgeworfen, Hostien – geweihtes Gebäck – geschändet zu haben. Sie wurden gefoltert, am johlenden Volk vorbeigeführt und schließlich unweit des heutigen Strausberger Platzes an einem eigens errichten Holzgerüst verbrannt.


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An die grausame Hinrichtung erinnert heute noch ein schmaler Grabstein unweit des Strausberger Platzes auf dem Grundstück der Mollstraße 11. Hier wird der zum Richtplatz gehörende Totenacker vermutet.