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Berliner Einzelhandel im Streik: Leere Regale – auch an Weihnachten?

In den letzten Wochen hatten einige Berliner Supermärkte immer wieder wegen Streiks mit leeren Regalen zu kämpfen. Auch zu Weihnachten?

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© Imago/Bihlmayerfotografie, BERLIN LIVE/Domescu Möller

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Wer dieser Tage einkaufen geht, dürfte immer wieder vor leeren Regalen stehen. Das gilt im Supermarkt, aber auch in in Bekleidungsgeschäften wie H&M oder aber in Möbelhäusern wie Ikea dürfte auffallen, dass immer wieder Arbeit liegen bleibt. Einige Märkte in Berlin und Brandenburg machen mit Schildern transparent, woran das liegt: Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen.

Je näher Weihnachten rückt, umso nervöser dürften die Menschen beim Anblick leerer Regale werden. Schließlich tischen Menschen, die Weihnachten feiern, gerne groß an den Feiertagen auf. Zudem müssen Geschenke besorgt werden. Und tatsächlich ist die Sorge berechtigt. Streiks vor Weihnachten seien gut möglich, sagt Verdi-Fachbereichsleiterin für Handel Conny Weißbach – und erklärt auch wieso.

Berlin: Einzelhandel im Streik

Rund 1.300 Beschäftigte in Berlin und Brandenburg hatten sich in der vergangenen Woche an dem letzten Einzelhandel beteiligt von Donnerstag (7. Dezember) bis Dienstag (12. Dezember) legten sie die Arbeit nieder. Rund 700 Menschen hatten sich zudem an der großen Streikkundgebung beteiligt. Das sei ein starkes Signal, erklärt Conny Weißbach gegenüber BERLIN LIVE.

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In Berlin wird der Einzelhandel immer wieder bestreikt. Credit: BERLIN LIVE/Domescu Möller

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Bei den Streiks gehe es keineswegs um eine Maximalforderung, sondern lediglich um einen „nachhaltigen Ausgleich für die massive Teuerung“. Die Unternehmen würden ihre Beschäftigten für die Inflation zahlen lassen, während sie ihre gestiegenen Kosten über die Warenpreise an die Endverbraucher weitergeben, klagt sie an. Ihr düsterer Ausblick: „Viele Beschäftigte können sich den Job im Handel nicht mehr leisten.“ Das führe zu starker Abwanderung und dazu, dass Mitarbeiter in unfreiwilliger Teilzeit mehrere Jobs annehmen müssten.

Das fordern die Mitarbeiter im Einzelhandel

Verdi fordert für die Mitarbeiter im Einzelhandel eine Gehaltserhöhung von 2,50 Euro die Stunde für ein Jahr. Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite liegt bislang weit darunter. Das Angebot würde laut Weißbach weder Reallohnverlusten entgegenwirken, noch würde es die Beschäftigten vor Altersarmut schützen. Mit den Streiks sollen die Handelsunternehmen an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden.


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Betroffen ist laut Weißbach die gesamte Breite des Handels. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel, Ikea, H&M und Co. würden auch ausgewählte Lager bestreikt. Daher komme es auch zu Einschränkungen bei Unternehmen, die nicht direkt bestreikt werden, sagt die Fachbereichsleiterin. Um den Druck auf die Unternehmen weiter hoch zu halten, sei es daher „sehr wahrscheinlich“, dass es vor Weihnachten zu weiteren Streiks kommt. Und damit auch wieder zu leeren Regalen.