Die Pläne des Berliner Senats für eine Umzäunung des Görlitzer Parks kommen bei vielen Menschen in der Hauptstadt alles andere als gut an. Unter dem Motto „Der Görli bleibt auf“ gingen am Samstag (24. Februar) mehrere Hundert Demonstranten auf die Straße, um gegen den geplanten Zaun zu protestieren.
Auf der Demo in Berlin erklärten die Kritiker auch, warum sie so vehement gegen das angekündigte Einzäunen und das nächtliche Abschließen des Görlitzer Parks sind.
Hunderte Demonstranten protestierten gegen die Einzäunung des Görlitzer Parks
Die Pläne des Senats für eine Umzäunung des Görlitzer Parks waren von Anfang an umstritten. Am Samstagnachmittag zogen rund 400 Kritiker der Senatspläne lautstark durch die Straßen von Kreuzberg. Immer wieder skandierten sie: „Der Görli bleibt auf“!
Eine Frau hatte sich demonstrativ selbst eingezäunt. Ein Demonstrant mit Lastenrad trug einen überdimensionalen Gartenzwerg mit einem unter den Arm geklemmten Zaun. Auf einem der zahlreichen Plakate fragten Protestierende frech: „Habt ihr noch alle Latten am Zaun?“
Kritiker werfen Berliner Senat „populistischen Aktionismus“ vor
In den Augen der Kritiker ist das Zaunprojekt „populistischer Aktionismus“, der nur unnötig Geld kostet. Ein Redner sagte, dass der Zaun keine Probleme lösen würde. Drogenkonsum und Obdachlose würde es weiterhin geben. Laut den Protestierenden wäre das für die Umzäunung vorgesehene Geld anderweitig besser aufgehoben – etwa, um soziale Projekte zu unterstützen.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach sich erneut für eine Einzäunung und nächtliche Absperrung des Parks aus. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte sie, dass die Polizei im Wrangelkiez samt dem Parkgelände im vergangenen Jahr knapp 5.800 Straftaten festgestellt habe. Dies sei zwar ein Rückgang um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Slowik, dennoch sei die Kriminalität im Wrangelkiez und im Görlitzer Park weiter hoch.
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Von den 5.800 Straftaten soll etwa ein Viertel, rund 1.450, im Görlitzer Park verübt worden sein. Hierbei handele es sich wohl vor allem um Drogenhandel, Verstöße gegen das Ausländerrecht, Gewalttaten und Raub. Polizeipräsidentin Slowik befürworte deshalb die Pläne, den Park zwischen 23.00 und 6.00 Uhr zu schließen.