Die Cannabislegalisierung wurde von der Politik lange angekündigt! Im Frühjahr war es dann endlich so weit und Cannabis-Konsumenten wurden aus der Schmuddelecke geholt. Mittlerweile haben die ersten Anbauclubs in Berlin und anderen Bundesländern ihre Lizenz erhalten, die Eröffnung der Shops für Mitglieder wird vorbereitet.
Doch bald wird das Angebot noch weiter ausgebaut. Das heißt, nicht nur Vereine dürfen zukünftig Cannabis abgeben. Konsumenten sollten jetzt genau hinhören!
Berlin: Cannabis-Shops kommen
Eigentlich ist im Cannabisgesetz festgelegt, dass der Stoff nur von Cannabisclubs herausgegeben werden darf – und das auch nur an Mitglieder. Doch die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln wollen da nun ihren eigenen Weg gehen! Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, soll dort ein Modellprojekt an den Start gehen. Die gemeinsame Absichtserklärung ist bereits unterzeichnet.
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Über fünf Jahre soll in vier bis sechs Geschäften in den beiden Bezirken medizinisches Cannabis erhältlich sein. Das Projekt entsteht zusammen mit der Humboldt Universität (HU) und der Sanity Group GmbH. Dabei sollen Erkenntnisse über das Konsumverhalten gewonnen und Käufer gleichzeitig davon abgehalten werden, an den einschlägigen Orten wie der Hasenheide und dem Görlitzer Park die dort erhältliche, mehrheitlich verunreinigte Ware zu kaufen.
So läuft das Projekt ab
Wer Cannabis kaufen möchte, muss sich als Proband für die Studie registrieren lassen. Anschließend hat man dann die Möglichkeit, unterschiedliche Sorten von medizinischem Cannabis zu kaufen. In den Shops wird dann über fünf Jahre untersucht, wie sich das Kaufverhalten verändert. Zum Beispiel, ob Kunden mehr oder weniger kaufen oder ob sie Produkte mit einem höheren oder einem geringeren THC-Gehalt bevorzugen. Begleitet wird das mit regelmäßigen Befragungen der Probanden.
Einziges Manko: Wer sich diesen verweigert, wird erst vorübergehend und später gänzlich für den Kauf gesperrt. Mit den Erkenntnissen will man einen Leitfaden für die zukünftige Drogenpolitik erstellen, heißt es von den Verantwortlichen. Laut dem Geschäftsführer der Sanity Group, Finn Hänsel, gibt es in den beiden Berliner Bezirken geschätzt 63.000 Cannabis-Konsumenten. Laut HU-Professor Christian Ulrichs bräuchte man für die Studie mindestens 2000 Probanden.
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Fünf Prozent der Einnahmen will die Sanity Group an die Bezirke weitergeben, um Drogenhilfsprojekte zu unterstützen. Eine ähnliche Initiative gib es bereits in Zürich und auch einige andere Städte in Deutschland haben vergleichbare Pläne. Dazu zählen Frankfurt am Main, Hannover, und Wiesbaden.
In Berlin könnte das Projekt, sollte alles nach Plan laufen, im Juli beginnen.