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Berlin kauft Fernwärmenetz von Vattenfall – Energieversorgung wird „sicher, stabil und unabhängig“

Wegner und Giffey zeigen sich zufrieden mit dem Kauf des Energieversorgers Vattenfall. BERLIN LIVE verrät dir alles Wichtige zu der Entscheidung.

Berlin
© IMAGO/Schöning

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Schon seit Jahren verfolgt die Berliner Landesregierung das Ziel sämtliche Energie- und Versorgungsinfrastrukturen in öffentlicher Hand zu betreiben. Inzwischen gehören bereits das Strom- und Wassernetz dem Land, bald nun auch das Fernwärmenetz vom schwedischen Energieversorger Vattenfall.

Das verkündete das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin in einer Mitteilung am Dienstag (19. Dezember). Mit dem Schritt setzt die schwarz-rote Landesregierung eines ihrer Kernvorhaben aus dem Koalitionsvertrag um.

So viel zahlt Berlin für Vattenfall

1,6 Milliarden Euro lässt sich Berlin das kosten, so Finanzsenator Stefan Evers (CDU). Das entsprechende Finanzierungskonzept lege man dem Abgeordnetenhaus im ersten Quartal 2024 vor. Im Frühling soll der Kauf dann abgeschlossen werden. Das Parlament muss noch zustimmen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner bezeichnete die Unterzeichnung des Vertrags als „historisch“ und erklärte: „Wir machen die Energieversorgung sicher, stabil und unabhängig. Gerade in Zeiten, in denen Abhängigkeiten zu Unsicherheit führen, schaffen wir Sicherheit durch Unabhängigkeit.“ Auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zeigte sich zufrieden: „Wir holen die Wärme wieder nach Hause – in Berliner Landeshand. Dieses Versprechen ist das wichtigste Vorhaben unserer Energiepolitik in dieser Legislatur und die bedeutendste klimapolitische Weichenstellung in diesem Jahrzehnt.“

Das bot Vattenfall außerdem an

Im Mai 2022 verkündete Vattenfall, dass Geschäft mit Fernwärme für 1,4 Millionen Wohnungen in Berlin auf den Prüfstand zu stellen. Der Berliner Senat bekundete anschließend sein Interesse an dem Energieversorger. Im Dezember 2022 begann ein Bieterverfahren von Vattenfall, an dem sich das Land Berlin beteiligte. Ende Oktober 2023 begannen dann exklusive Verhandlungen zwischen Vattenfall und dem Senat. Am Dienstag (19. Dezember) folgte jetzt die Unterzeichnung der Verträge.

Vattenfall bot dem Land Berlin außerdem den Erwerb der von dem Energieversorger gehaltenen Aktien an der GASAG AG an. Das Energieunternehmen beliefert hunderttausende Haushalte und Unternehmen in Berlin und Brandenburg mit Strom und Gas. Kommendes Jahr soll die Prüfung der Option auf die GASAG-Anteile beginnen.


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„Das Land Berlin strebt zur Dekarbonisierung der Energieversorgung perspektivisch ein stärkeres Zusammenwirken zwischen der Wärme Berlin und der GASAG an und setzt dabei auf die Unterstützung der GASAG und deren beiden Anteilseignern, E.ON und ENGIE“, hieß es in der Mitteilung dazu. (mit dpa)