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Berlin: Schock-Zahlen – 58 Mordverdächtige laufen frei herum

Wer ein Verbrechen begeht, der muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. So lautet die Theorie. Doch das klappt in Berlin offenbar nicht immer.

Berlin
© IMAGO/Schöning

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Dass es in einer Großstadt wie Berlin auch zu Verbrechen kommt, ist nicht ungewöhnlich. Wo viele Menschen und damit auch viele Gegensätze aufeinandertreffen, lässt sich das nicht vermeiden – auch, wenn man sich das anders wünschen würde.

Wichtig ist aber, dass diese Verbrechen dann auch verfolgt werden. Doch das ist aktuell nicht immer der Fall. Rund 1761 Haftbefehle sind in Berlin derzeit offen. Darunter sind auch zahlreiche mutmaßliche Schwerverbrecher.

Berlin: 58 mutmaßliche Mörder laufen herum

Die Zahl der mit Haftbefehl gesuchten Verdächtigen in Berlin steht in einer Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg, aus dem die „BZ“ zitiert. Demnach werden in der Hauptstadt 58 Menschen werden Mordverdachts gesucht, 40 Sexualstraftäter. Auch sind 101 Haftbefehle wegen gefährlicher Körperverletzung, und 203 wegen besonders schweren Diebstahls offen.


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Unter den Personen, gegen die in der Hauptstadt ein unvollstreckter Haftbefehl vorliegt, sind beispielsweise der rechtsextreme Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann oder der unter Mordverdacht stehende Jihad W.

Gefängnisse von Armutsstraflern befreien

Der Abgeordnete Schlüsselburg kritisiert gegenüber der „BZ“:  „Berlin ist also aktuell nicht einmal ansatzweise in der Lage die offenen Haftbefehle auch zu vollstrecken.“ Der Grund: Die JVA Moabit ist komplett ausgelastet. Unter anderem mit Menschen die dort Ersatzfreiheitsstrafe ableisten. Also Menschen, die finanziell nicht in der Lage sind, eine ihnen auferlegte Geldstrafe zu zahlen.


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Schlüsselburg fordert, die Gefängnisse von „Bagatell- und Armutsstraflern“ zu befreien. Dann wäre auch genug Platz für die mit Haftbefehl gesuchten mutmaßlichen Straftäter. Es gehe darum, Prioritäten zu setzen. Laut „BZ“ gibt es in Berlin 4201 Plätze in Justizvollzugsanstalten. Die Plätze sind derzeit zu 84 Prozent belegt.