Bereits vor über vier Monaten kam es bei einer Bahn in Berlin zum handfesten Eklat: Fußball-Hooligans zweier Fanszenen gerieten aneinander und machten sich mehrerer Straftaten schuldig.
Nun griffen die Einsatzkräfte der Polizei durch – und stürmten Wohnungen in ganz Deutschland.
Bahn in Berlin: Dieser Vorfall löste die Razzien aus
Es geschah am 26. Oktober 2024 um 9.45 Uhr: Im Vorfeld des Drittligaspiels zwischen Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen überfielen 200 vermummte Heimfans eine Bahn in Berlin, die gerade zwischen Gransee und Neustrelitz fuhr. Sie bewarfen den Zug mit Steinen und Böllern, weil sich 700 Essener Gästefans in dem Sonderzug aufhielten. Bei der Aktion gingen mehrere Scheiben zu Bruch – doch das war noch nicht alles.
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Denn schon kurz davor hatte jemand in der Bahn die Notbremse gezogen. Die Bundespolizei erklärte, dass die Konfrontation zwischen den verfeindeten Fan-Gruppen geplant gewesen sei. Aus diesem Grund kam es außerhalb des Zuges zu Schlägereien zwischen ungefähr 350 Leuten; drei Personen wurden dabei leicht verletzt.
Wenig später halfen Handy-Videos dabei, einen Hansa-Fan als einen der Angreifer zu identifizieren. Die eingerichtete Sonderkommission wertete hiernach weitere Videos und Spuren aus. Nun kam es am Dienstag (11. März) schließlich zu bundesweiten Razzien.
31 Wohnungen gestürmt
Noch vor dem Sonnenaufgang verschafften sich Spezialeinheiten der Bundespolizei in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen Zutritt zu insgesamt 31 Wohnungen. Mit den Einsätzen stellten die Einsatzkräfte Computer, Handys und andere Beweismittel sicher. Wie die „BZ“ berichtet, wurden in Essen auch zwei Kugelbomben und in Rostock eine Handgranate entdeckt.
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„Mit der Razzia zeigen wir diesen Gewalttätern ganz klar, wir gehen konsequent gegen sie vor, Bahnstrecken sind kein Ort, an denen man sich zu Massenschlägereien verabredet und massive Gewalt ausübt“, betont Alina Müller, die Sprecherin der Bundespolizei Berlin.
Somit gehen die Ermittlungen wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr und Sachbeschädigung in die heiße Phase.